Ich hätte es wissen müssen...

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igela Avatar

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Hornclaw arbeitet als Auftragskillerin und dies seit 45 Jahren sehr erfolgreich. Niemand würde vermuten, dass hinter der älteren Frau eine knallharte Killerin steckt.

Einzig ihr 12- jähriger Hund Deadwight lässt sie weich werden. Nun merkt Hornclaw aber, dass sie nachlässiger wird. Keine gute Ausgangslage in ihrem Beruf!






Eigentlich sollte «Frau mit Messer» ein Krimi sein. Meiner Meinung nach ist dieses Buch eher eine Art Lebensbeichte einer älteren Frau, die einen ungewöhnlichen Beruf ausübt. Zudem hat sie, auch bedingt durch ihren Beruf, Probleme mit dem älter werden. Körperliche Zipperlein stellen sich ein und sie ist nicht mehr so reaktionsschnell wie früher.

Ich fand diese Geschichte mehr oder weniger langweilig, langatmig und spannungslos. Ein paar wenige Passagen haben mich gefesselt und mich bei der Stange gehalten. Doch die sind leider sehr dünn gesät.

Die rar eingesetzten Dialoge verstärkten den Eindruck einer reinen Erzählung. Es geschieht kaum was und wenn was geschieht, ist es spannungsarm. Einzig der beschriebene Umgang von Hornclaw mit ihrem alternden Hund haben mir gefallen und waren damit die Highlights in diesem Buch. Seltsam fand ich das Gendern eines einzigen Arbeitskollegen / einer einzigen Arbeitskollegin von Hornclaw.

Die Firma, bei der Hornclaw arbeitet, vermittelt Killer und rühmt sich damit Schädlingsbekämpfung zu betreiben. Direktor Son ist seltsam, die Arbeitskollegen sind seltsam und Hornclaw ist ebenfalls seltsam. Die Figuren sind so unnahbar und nüchtern beschrieben, dass ich einfach keinen Zugang gefunden habe. Einzig die Schwierigkeiten, die die 65 Jahre alte Killerin aufgrund ihres Alters hat, konnte ich nachvollziehen.

Die Autorin schreibt in langen Sätzen und schafft es diese oft so in die Länge zu ziehen, dass seitenweise sehr wenig geschieht.

Ich hätte es ja eigentlich wissen müssen, Bücher, die im asiatischen Raum handeln, sind einfach nicht mein Ding. Hier kommt dazu, dass weder eine Stadt noch Ortskolorit genannt oder beschrieben werden. So ist die Geschichte austauschbar und könnte sich überall abspielen.