Intensive Charakterentwicklung statt nervenaufreibendem Thriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sannystone Avatar

Von

Hornclaw ist eine Auftragsmörderin, die bereits seit vier Jahrzehnten im Geschäft ist. Jahrelang war sie bedacht darauf keine zu engen Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen, da dies potenzielle Gegner auszunutzen wissen. Doch nach einem „Unfall“ erscheint der nun alten Dame ein anderer Mensch plötzlich als schützenswert. Dass ihre Feinde dies auszunutzen wissen, erkennt auch die „Schädlingsbekämpferin“ sehr bald und die Jagd beginnt.

In „Frau mit Messer“ erleben wir zusammen mit Hornclaw, wie eine Person ihre eigenen Prinzipien und dabei gleichzeitig ihre Umwelt analysiert und hinterfragt. Dabei ist es spannend zu erleben, wie ältere Personen in der Gesellschaft angesehen und welche Anforderungen an sie gestellt werden. Die Geschichte spielt in Asien, was man jedoch vor allem anhand der Namen der Charaktere erkennt. Der Ort der Handlung nimmt einen eher geringen Raum ein. Gleichzeitig ist es jedoch interessant zu erfahren, wie bestimmte alltägliche Abläufe, wie beispielsweise Arztbesuche, von den uns bekannten Strukturen abweichen.

Im Laufe der Geschichte erfahren wir durch mehrere Rückblenden wie Hornclaw aufgewachsen und letztlich in das Geschäft der „Schädlingsbekämpfung“ eingestiegen ist. Dabei begleiten wir sie auch auf vergangene Aufträge, die elementar für die Vorkommnisse in der Gegenwart sind. Der Showdown am Ende des Buches kommt nicht überraschend, ist jedoch gut umgesetzt. Generell überzeugt die Geschichte mit einem großartigen Schreibstil und einer lebendigen Erzählweise.

„Frau mit Messer“ ist kein nervenaufreibender Thriller, sondern brilliert mit einer intensiven Charakterentwicklung, die in einem spannenden Finale endet. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch!