Rezension zu 'Frau mit Messer'

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badsnowwhite Avatar

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Hornclaw ist eine 65 jährige Auftragskillerin, die mit der Zeit immer mehr Empathie und Emotionen entwickelt, was für ihren Job absolut schlechte Voraussetzungen sind.
Hornclaw nennt sich selbst „Schädlingsbekämpfungsspezialistin“ statt Auftragskillerin. Zudem hat sie eine in die Jahre gekommene Hündin (Deadweight, 12 jahre) und der Umgang mit dem Tier hat mich sehr berührt. Trotzdem konnte ich weder zu Hornclaw noch zu den anderen Charakteren eine richtige Bindung aufbauen, weil sie alle nicht so richtig greifbar waren.

Hornclaw merkt selbst, dass sie nicht mehr lange als Auftragskillerin arbeiten kann, weil sie neben den neu entdeckten Emotionen anfängt auch andere Fehler zu machen, sowohl im Beruf als auch im Privatleben.

Es geht in dem Buch jedoch weniger um Hornclaw und ihren Job als Auftragskilleri, sondern viel mehr um das Älterwerden und den damit einhergehenden Problemen. Zudem lässt die Autorin auch gesellschaftskritische Punkte wie Armut, Ausgrenzung, und wirtschaftlichen Abschwung mit einfließen. Diese Sozialkritik erachte ich als äußert gelungen.
Die Erzählungen der Autorin Gu Byeong-Mo von Korea in der heutigen Zeit aber auch nach dem koreanischen Krieg habe ich als sehr interessant und lehrreich empfunden.
Mich hat die Thematik zwar angesprochen, aber dennoch konnte mich die Lektüre nicht ganz von sich überzeugen.