Schädlingsbekämpfung auf andere Art

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Frau mit Messer von Gu Byeong-Mo, übersetzt von Wibke Kuhn, folgt einer besonderen Protagonistin: Hornclaw ist es recht, dass sie immer übersehen und unterschätzt wird. Seit 45 Jahren ist sie Auftragskillerin und niemand verdächtigt die freundliche alte Dame, wenn in der U-Bahn ein Passagier erstochen wird.
Aber ihr Alter hat auch Nachteile: Sie kann nicht mehr mit den jungen Kollegen mithalten und sie langsam entwickelt sie so etwas wie Skrupel- was in der Schädlingsbekämpfung natürlich für Probleme sorgt.

Ist dieses Buch perfekt? Nein. Hat es mich gut unterhalten? Schon.

Ich hatte einen rasanten Thriller erwartet – direkt auf den ersten Seiten geschieht der erste Mord – und habe stattdessen einen Roman bekommen. Hornclaw ist auch nach 300 Seiten Deepdive leider immer noch ein Mysterium für mich. Die Rückblenden, die sie uns näherbringen sollen, sind mir zu schwammig gewesen und auch in der Jetztzeit habe ich leider keinen Draht zu ihr finden können.

Als skurril aufgefallen ist mir, inwieweit auch die Schädlingsbekämpfung bzw. die Agentur dafür einem ganz normalen Unternehmen ähnelt und, wie viele ihrer Probleme z.B. mit Kollegen für mich im Grunde nachvollziehbar waren.

Anzumerken ist, dass es sich hier nicht um eine direkte Übersetzung des koreanischen Originals handelt, sondern einfach die englische Version ins Deutsche gebracht worden ist. Inwieweit hier Zwischentöne verloren gegangen sind, kann ich nicht beurteilen – die Übersetzung von Wibke Kuhn liest sich aber sehr gut.

Fazit: Unterhaltsamer Roman mit einer Handlung, die man nicht schon unendliche male gesehen oder gelesen hat. Aber kein Highlight