Mutmachendes Buch, aber auch kritisch zu hinterfragen

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deidree Avatar

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Die Lebensgeschichten der fünf Frauen sind unterschiedlich und doch relativ gleich. Alle sind alleinerziehende Mütter, leben immer wieder in anderen Ländern und gehen beruflich einer selbständigen Tätigkeit nach. Nicht jede kann von ihrem Beruf auch wirklich leben, wie der Punkt, wovon ich lebe, bestätigt.
Gut gefallen hat mir wie die Frauen ihren Weg beschreiben. Wie sie weitergeben wollen, dass eben alles möglich ist. Wie sie Mut zu machen versuchen, zu sich selbst zu stehen, auch wenn es sonst niemand tut.
Auf der anderen Seite hinterfrage ich aber die Sinnhaftigkeit dieser Lebensform für die Kinder. Ich arbeite in der Kinderbetreuung und versuche mir vorzustellen, was das mit den Kindern macht. Wie lernen sie den sozialen Umgang mit Gleichaltrigen, wie finden sie gute und lange dauernde Freundschaften, wenn sie in unregelmäßigen Zeitabständen aus ihrem Umfeld gerissen werden? Dazu konnte ich im Buch absolut nichts finden. Es geht eigentlich nur um die Mütter und als Mutter bin ich aber für meine Kinder verantwortlich. Das heißt – zumindest für mich – dass ich ihnen auch ein altersgerechtes, soziales Umfeld biete und sie nicht nur an mich binde.
Aus Sicht der Frauen mit ihrer „Frauenpower“ ist mein Fazit durchaus positiv. Lasse ich den Aspekt der Kinder mit einfließen, muss ich Abstriche machen.