Alles ein bisschen, aber nichts so richtig

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helgaki Avatar

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Worum geht es jetzt eigentlich in dem Buch? Um Ausländer, Asylanten und Rassismus? Um die Nachteile der Massentierhaltung? Um das Zwischenmenschliche der beiden Komissare? Oder doch um den Fall mit den Extremitäten im Müllsack?
Irgenwie um alles und doch um nichts so richtig.
Es sollte eigentlich um den Müllsack gehen. Es wird jedoch kein wirklicher Versuch unternommen, die Identitäten der Toten zu klären. Man könnte zumindest Fingerabdrücke nehmen oder Vermisstenanzeigen abgleichen? Bis zum Schluss wird dem Bauchgefühl vertraut, "richtige Ermittlungsarbeit" Fehlanzeige. Der Mörder wird zwar gefasst, aber auch nach dem Abschlussverhör bleiben für den Leser noch viele Fragen offen.
Was hatten Helif und das Thema Asylanten letztlich mit dem Fall zu tun? Schlichtweg nichts! Inklusive Steinewerfer des nachts. Erst kommt wieder das Bauchgefühl (bzw. seltene (ungleich einzugartige!!!) Schuhe, einer hat solche, dann MUSS es der gewesen sein!), dann verläuft diese Ermittlung im Sande, wird nicht mehr erwähnt.
Das Thema Lebenssituation der Komissare ist nicht weniger obskur. Will sie was von ihm? Oder er was von ihr? Oder doch nicht? Manchmal scheint sie unzufrieden, bei ihm zu wohnen. Dabei ist sie doch gerade erst eingezogen? Egal, Hauptsache, die neue blaue Bank ist da und es gibt Salat und Wein!
Auch wird immer wieder das Thema Massentierhaltung und der traurige Kleinbauer erörtert. Ebenfalls ohne wirklichen Bezug zum eigentlichen Fall. Außer vielleicht dass zum Schluss der Berg an menschlichen Leichenteilen mit einem Haufen Schweinekadaver verglichen wird.
Schade.
Vielleicht hätte es besser funktioniert, wenn man nicht alles auf ein Mal verarbeiten will, sondern sich auf weniger Nebenthemen konzentriert hätte, dafür "ordentlicher" und ausführlicher ermittelt.