Lektüre für zwischendurch

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suntweety Avatar

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Johann und Talea Schmees sind gerade auf dem Weg zu ihren Schwiegereltern, als sie auf der Straße einen Müllsack entdecken. Beim genaueren Hinsehen befinden sich darin menschliche Überreste – Hände, Füße und Arme.
Jan Krömer und Lisa Berthold sind Kommissare und nehmen sich den Tatort vor. Gemeinsam versuchen sie mit ihrem Pratikanten Helif hinter das Geheimnis des Mörders und dessen Motiv zu kommen…

Das Cover und der Titel an sich haben mir gut gefallen. „Fremder“ spiegelt vieles wieder: einmal den Täter mit seiner merkwürdigen Handlungsweise; dann die Menschen untereinander, die sich nur um sich selber kümmern als auch der Hass der Menschen auf Fremde.
Regt zum Nachdenken an.

An sich die Idee des Romans ist gut, aber es war mir nicht durchdacht genug.
Es handelt sich nach meiner Meinung nach nicht um einen Thriller, sondern eher um einen Krimi für zwischendurch bzw. einen Tatort-Film.

Der Schreibstil war flüssig und man kam gut mit dem Lesen voran.

Die Hauptprotagonisten waren mir nicht so ausgereift, etwas befremdlich.
Die Geschichte wird immer wieder aus anderen Blickwinkeln erzählt – Lisa, Jan, die Schmees und auch aus der Sicht des Täters. Dadurch bekommt man einen kurzen Einblick auf ihre Gefühle und Handlungsweisen. Dennoch hat mir da die Tiefe zu dem Protagonisten gefehlt.

Auch den Ermittlungsansatz konnte ich so nicht nachvollziehen. Es lief doch vieles auf Überlegungen bzw. Bauchgefühl hinaus, die man auf gut Glück versucht hat zu verfolgen. Aber keine richtigen Fakten, denen man nachgehen konnte. Mir hatte da doch eher die analytische Seite / die Polizeiarbeit gefehlt: wie zum Beispiel, hätte man nicht anhand der Hände versuchen können Fingerabdrücke zu nehmen? Bzw. als der Zeuge verschwand, seine Schritte über die Kamera des Baumarktes zu verfolgen? Nein, da geht man nach seinem Gefühl.

Fazit:
Der Krimi war für mich nicht ausgereift genug und somit nur eine Lektüre für zwischendurch. Ich habe mir da mehr erhofft. Es wäre da sicherlich noch Luft nach oben gewesen. Ich weiß nicht, ob ich weitere Romane dieser Autorin lesen werde.