Kalbsentführung und Gülleschlacht

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maulwurf123 Avatar

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"Frieda, Nikki und die Grenzkuh" ist das neuste Kinderbuch von Autorin Uticha Marmon. Mit insgesamt 176 Seiten ist die gebundene Hardcoverausgabe Ende Februar diesen Jahres im Carlsenverlag erschienen. Das Coverbild ist farbenfroh und lustig gestaltet. Deutlich erkennt man das Mädchen und Protagonistin Frieda neben ihrem Freund Nikki. Die beiden sind unterwegs in Elend, wie das Ortsschild links anzeigt. Das Dörfchen ist auch der Schauplatz der Handlung. Das lustige Kuhgesicht links soll wohl die Kuh Angela darstellen, welche für einigen Trubel in der Geschichte sorgt. Die Covergestaltung ist eine Zeichnung von Illustratorin Maja Bohn. Diese ist auch für die einzelnen Bilder im Innenteil verantwortlich, welche die Handlungsgeschichte begleiten.

Und darum geht es genau: Niemand weiß, warum es mitten im Dörfchen Elend eine Grenze gibt. Seit Frieda denken kann, machen die Nord- und Südelender sich gegenseitig das Leben schwer. Nun bringt auch noch Kuh Angela aus Südelend genau auf der Grenze ihr Kälbchen zur Welt - und Kalbsvater ist Bronco aus Nordelend! Beide Seiten melden Besitzansprüche an, es kommt zu einer Kalbsentführung, Gülleschlacht und Dauerstress. Friedas Freund Nikki ist total genervt von den Streitereien. Als er eines Tages plötzlich mit dem Kalb verschwindet, müssen sich Nord- und Südelender gemeinsam auf die Suche machen ... (Klappentext)

Auf den ersten Seiten ist ein Personenregister mit der Überschrift 'Das ganze Elend auf einen Blick' zu finden. Hier werden die wichtigsten Figuren aus Südelend und Nordelend jeweils mit einer kurzen Beschreibung vorgestellt. Dadurch gelingt der Einstieg in die Geschichte recht gut. In 13 überschaubaren Kapiteln wird diese erzählt. Der Schreibstil ist dabei etwas gewöhnungsbedürftig und gerade zu Beginn etwas holprig.

Themen wie wie Freundschaft, Teamgeist, Vertrauen und Mut stehen u.A. im Vordergrund der Geschichte. Inhaltlich bezieht sich das Kinderbuch aber auch auf einige gesellschaftspolitische Themen unserer Zeit: Streit und Krieg, finanzielle Nöte, Klima- und Umweltpolitik. Für die Zielgruppe ist dies unbestreitbar sehr fordernd. Daher finde ich die Altersangabe 9 bis 12 Jahren vom Verlag sehr gewagt.

"Frieda, Nikki und die Grenzkuh" wird von einem kontinuierlichen Spannungsbogen durchzogen. Inhaltlich hat sie mich persönlich jedoch nicht ganz überzeugen können. Anhand des Klappentexts hatte ich mehr erwartet. Ganz warm bin ich mit den teils sehr schrulligen Charakteren auch nicht recht geworden. So konnte ich bspw. nicht nachvollziehen, weshalb die Protagonistin Frieda von Eltern und befreundeten/ bekannten Elend-Bewohnern mit dem Spitznamen 'Pupsi' angesprochen wird. Dies fand ich albern und unangemessen.
Das Ende an sich scheint in sich schlüssig, jedoch für mich nicht ganz nachvollziehbar. Schade. Daher lediglich drei Sterne.