Der Ingenieur und der Kirchenmusiker (und ein kreativer Schneider)

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satine2204 Avatar

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Nach den ersten drei Seiten ist der Leser schon mitten drin im Frankreich zum Ende des 18. Jahrhunderts. Man kann die Hektik und den Trubel in den Straßen um die Pariser Kirche der Unschuldigen förmlich spüren, durch die der Ingenieur Jean-Baptiste mit seinem neuen Bekannten Armand schlendert. Eigentlich ist Jean-Baptiste zum Arbeiten nach Paris geschickt worden, er soll auf höchste Anordnung hin den Friedhof um die Kirche der Unschuldigen ‚säubern‘. Davon will er Armand, der mit Leib und Seele Organist der Kirche ist und durchaus aufstrebende Pläne für seine Musikerkarriere hat, jedoch zunächst noch nichts sagen.

Anhand der Leseprobe bekommt man noch relativ wenig Infos über den Inhalt des Buches, so wird beispielsweise noch nichts von Jean-Baptistes Auftrag erklärt. Dies erschließt sich nur aufgrund der Kurzbeschreibung. Umso mehr wird deutlich, wie intensiv der Autor das damalige Paris und die außergewöhnlichen und sehr gegensätzlichen Protagonisten Armand und Jean-Baptiste skizziert. Und Sätze wie „Sie sind sich darin einig, dass der Verlust von Illusionen eine unverzichtbare Vorbereitung für jene darstellt, die es auf der Welt zu etwas bringen wollen“ zeigen, wie allgemeingültig manche Dinge auch über Jahrhundert und Landesgrenzen hinweg sind!

Das scheint ein tolles und außergewöhnliches Buch zu sein! Und übrigens finde ich die Umschlagsgestaltung auch sehr passend und ansprechend.