Inhalt:
Paris, wenige Jahre vor der Französischen Revolution: der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte hat den Auftrag erhalten, den Cimetière des Innocents und die dazugehörige Kirche zu räumen und zu zerstören. Durch das stetige Wachstum der Stadt und die unzähligen Pesttoten wurde die Kapazität des Friedhofs schon lange überschritten, die Toten liegen nicht mehr tief genug, Regen spült immer wieder Leichen frei, es gibt Massengräber, der Gestank wird unerträglich, Menschen wurden von den Verwesungsgerüchen bereits ohnmächtig, Nahrungsmittel verderben sofort. Doch Barattes Vorhaben stößt nicht nur auf Begeisterung; Aberglaube und Gewohnheiten der Anwohner führen dazu, dass die Räumung des Friedhofs nicht von allen Seiten unterstützt und gutgeheißen wird.
Mein Eindruck:
Ich kenne Paris sehr gut, liebe und schätze die Stadt sehr, war schon mehrmals in den Katakomben, zuletzt vor 6 Monaten. Schon aus diesem Grunde war die Lektüre von Millers Roman fast Pflicht für mich.
'Friedhof der Unschuldigen' vermittelt von Anfang an eine authentische Paris-Stimmung und entführt den Leser ins späte 18. Jahrhundert. Die Beschreibung der Personen, der Gassen, der Gerüche und des Lebens im Paris vor der Revolution ist meiner Meinung nach hervorragend gelungen, und mir hat es viel Spaß gemacht, den Protagonisten virtuell durch die Stadt zu folgen.
Sprachlich ist der Roman anspruchsvoll, die Sätze sind oft sehr lang, der Roman verlangt die volle Aufmerksamkeit vom Leser, ist aber dennoch unterhaltsam und flüssig zu lesen.
Die erste Hälfte des Romans hat mir sehr gut gefallen, die zweite Hälfte fand ich jedoch weniger fesselnd, weniger atmosphärisch, inhaltlich bisweilen unnachvollziehbar und unglaubwürdig. Auch hatte ich den Eindruck, dass einige Sachverhalte unzureichend recherchiert wurden, z.B. wenn von der Verwendung von Desinfektionsmittel gesprochen wird, obwohl zu dieser Zeit noch gar nicht bekannt war, dass man sich durch Desinfektion / Reinigung vor Krankheiten schützen kann.
Mein Resümee:
Ein großartiger Einstieg, eine deutlich schwächere zweite Hälfte. Schade!
Paris, wenige Jahre vor der Französischen Revolution: der Ingenieur Jean-Baptiste Baratte hat den Auftrag erhalten, den Cimetière des Innocents und die dazugehörige Kirche zu räumen und zu zerstören. Durch das stetige Wachstum der Stadt und die unzähligen Pesttoten wurde die Kapazität des Friedhofs schon lange überschritten, die Toten liegen nicht mehr tief genug, Regen spült immer wieder Leichen frei, es gibt Massengräber, der Gestank wird unerträglich, Menschen wurden von den Verwesungsgerüchen bereits ohnmächtig, Nahrungsmittel verderben sofort. Doch Barattes Vorhaben stößt nicht nur auf Begeisterung; Aberglaube und Gewohnheiten der Anwohner führen dazu, dass die Räumung des Friedhofs nicht von allen Seiten unterstützt und gutgeheißen wird.
Mein Eindruck:
Ich kenne Paris sehr gut, liebe und schätze die Stadt sehr, war schon mehrmals in den Katakomben, zuletzt vor 6 Monaten. Schon aus diesem Grunde war die Lektüre von Millers Roman fast Pflicht für mich.
'Friedhof der Unschuldigen' vermittelt von Anfang an eine authentische Paris-Stimmung und entführt den Leser ins späte 18. Jahrhundert. Die Beschreibung der Personen, der Gassen, der Gerüche und des Lebens im Paris vor der Revolution ist meiner Meinung nach hervorragend gelungen, und mir hat es viel Spaß gemacht, den Protagonisten virtuell durch die Stadt zu folgen.
Sprachlich ist der Roman anspruchsvoll, die Sätze sind oft sehr lang, der Roman verlangt die volle Aufmerksamkeit vom Leser, ist aber dennoch unterhaltsam und flüssig zu lesen.
Die erste Hälfte des Romans hat mir sehr gut gefallen, die zweite Hälfte fand ich jedoch weniger fesselnd, weniger atmosphärisch, inhaltlich bisweilen unnachvollziehbar und unglaubwürdig. Auch hatte ich den Eindruck, dass einige Sachverhalte unzureichend recherchiert wurden, z.B. wenn von der Verwendung von Desinfektionsmittel gesprochen wird, obwohl zu dieser Zeit noch gar nicht bekannt war, dass man sich durch Desinfektion / Reinigung vor Krankheiten schützen kann.
Mein Resümee:
Ein großartiger Einstieg, eine deutlich schwächere zweite Hälfte. Schade!