Friedhof der Unschuldigen

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thursday33 Avatar

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Jean-Baptiste Barratte wird eines Tages nach Versailles bestellt, wo ihm, dem jungen Ingenieur aus dem Norden Frankreichs, ein ungewöhnlicher Auftrag erteilt wird: Er soll einen mitten in der Innenstadt von Paris gelegenen Friedhof nebst Kirche beseitigen, dessen Gestank langsam die Anwohner vergiftet. Unter den Anwohnern trifft er viele, die von nun an sein Leben bestimmen werden: da sind seine Vermieter und deren - wie sich später herausstellt - gefährliche Tochter, eine Prostituierte, in der sich verlieben wird, der Küster der Kirche nebst seiner liebenswerten Enkeltochter und nicht zuletzt der Organist der Kirche, Armand, mit dem Baratte sich schnell anfreundet. Armand, der durch den Abriss der Kirche arbeitslos werden wird, kann es dennoch kaum erwarten, dass "die Zukunft beginnt", die in seinen Augen nur besser werden kann.

Andrew Millers sechster Roman spielt in Frankreich kurz vor der Revolution. Die brodelnde Stimmung ist schon überall in Paris zu spüren. Überhaupt gelingt es Miller ganz ausgezeichnet, die Atmosphäre rund um den Friedhof der Unschuldigen darzustellen. Seine Beschreibungen der Ereignisse ist so realistisch, dass man den Eindruck hat, daneben zu stehen und den Protagonisten über die Schulter zu schauen. Besonders hervorzuheben ist aus meiner Sicht auch die wunderbare Gestaltung des Schutzumschlags. Eben ein rundherum gelungenes Buch.