Friedhof der Unschuldigen

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wallerie0 Avatar

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Paris gegen Ende des 18. Jahrhunderts, kurz vor dem Ausbruch der Französischen Revolution. Jean-Baptiste Baratte, angehender Architekt, erhält den ministerlichen Auftrag, die Gebeine des städtischen Friedhofes in die Katakomben umzubetten. Nicht wissend, worauf der sich da wirklich einlässt, nimmt er den Auftrag an, steht doch für ihn in erster Linie seine Etablierung im seinem Berufsstand im Vordergrund. Die Anwohner, unter ihnen auch der kirchliche Organist, begegnen ihm mit Offenheit. Doch dies wird nicht von Dauer sein, denn Jean-Baptiste spielt nicht mit offenen Karten und lässt alle Beteiligten zu lange im Unklaren über den wahren Grund seiner Anwesenheit. Vor geschichtlich authentischem Hintergrund braut sich Unheil zusammen. Der anspruchsvolle Schreibstil erschwert mitunter zwar das flüssige Lesen, dennoch kann der Leser tief in die Materie der damaligen Lebensart eintauchen. Obwohl der Autor hin und wieder knapp an kleinen Unglaubwürdigkeiten entlang schrammt, wird man bei der Lektüre dieses Buches ausreichend mit dem versorgt, was man von einem historischen Roman erwarten kann – Dramatik, Niedertracht, Standesdünkel.