Friedhof der Unschuldigen

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abunchofcats Avatar

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Paris 1785. Der Ingenieur Jean Baptiste Baratte bekommt den Auftrag, einen der der ältesten Friedhofsteile in Paris inklusive der sich dort befindlichen Kirche abzureißen. Die Ausdünstungen dieses Friedhofes machen die Anwohner krank und verpesten die ganze Gegend. Jean Baptiste versucht nun, diese Aufgabe in die Tat umzusetzen. Dabei trifft er auf die unterschiedlichsten Leute wie einen Organisten, Prostituierte usw. Durch diese Menschen lernt der Protagonist sehr viel über dieses Viertel und den Friedhof. Aber er stößt dabei auch auf Menschen, die gegen seine Pläne sind, zudem sind die Vorwehen der französichen Revolution bereits spürbar.

Das Cover ist wunderschön, aber auch zugleich etwas bedrohlich gestaltet. Die Raben oder Krähen deuteten bereits an, dass hier das Thema Tod zum Tragen kommt. Eigentlich ist die Epoche der frz. Revolution nicht gerade ein Thema, das mich besonders anspricht und daher scheue ich oftmals, Romane vor diesem Hintergrund zu lesen. Doch Millers Buch hebt sich wohltuend ab. Hier wird nicht auf trockene Weise auf Fakten eingegangen, sondern gut verpackt mit der Handlung und dem Auftrag des Jean Baptiste ein Bild dieser Zeit dargestellt. Man bekommt anschaulich geschildert wie das Leben und Denken in dieser Zeit aussah, erfährt etwas über die Träume und Ideen eines Ingenieurs und auch über den Alltag in einer Großstadt wie Paris. Somit wirkt das ganze sehr flüssig und auch zeitnah geschrieben. Fazit: ein Buch das sehr lesenswert ist und das ich mir in der Buchhandlung wohl so nicht einfach gekauft hätte.