Jo trifft ihren Vater

Lutz Jäger kam zu sich. Er roch den süßlichen Duft einer Droge, stand auf einer Wiese, wo anscheinend so eine Art Konzert stattfand. An einem Getränkewagen fragte er nach dem Jahr. Der Verkäufer wunderte sich zwar, aber er erhielt als Antwort: 1974 und zwar Juni. Er war in der Gegenwart von seinem Chef mit einem ungeklärten Mordfall aus dem Jahr 1974 betraut worden und er war wieder in der Zeit gereist. Nun, wie er feststellte, war er hier kein Polizist. Deshalb ließ er sich auch verleiten, Gras zu rauchen. Und dann kam die Polizei..
Auch Jo Weber war mit diesem ungeklärten Mordfall von ihrer Chefin betraut worden. Sie sah sich die Akte an. und erfuhr, dass das damals als Unglücksfall gegolten hatte. Aber Studenten hatten jetzt festgestellt, dass der Mann durch eine Kugel gestorben sein musste. Vor Jo verschwamm alles, und sie befürchtete schon, wieder eine Zeitreise gemacht zu haben. Doch dann wurde alles wieder normal, bis sie plötzlich das Gefühl hatte, der Aufzug würde abstürzen. Sie erwachte in einem Bett im Jahr 1974 und wurde gerade von ihrer Vermieterin geweckt. Sie kam zu spät an ihrem ersten Arbeitstag bei der Polizei in dieser Stadt. Und als sie glücklich im Büro ankam musste sie sich auch noch gegen lauter Männer durchsetzen. Als erstes warf sie einen Kalender weg, der sie störte. Ihr Chef wollte sie gleich zum Kaffeekochen und Berichte tippen abkommandieren. Doch Jo wehrte sich und dann kam gerade Kriminalrat Alexander Claasen, der für diese Abteilung zuständig war. Jo wusste, dass dieser Mann ihr Vater war, den sie niemals bewusst kennen gelernt hatte, da er bei einer Verfolgungsjagd ums Leben gekommen war. Sie war damals zwei Jahre alt gewesen. Nun durfte sie doch etwas anderes machen, nämlich mit Paul eine Haustürbefragung durchführen. Es war erst der 12. Juni, Hilgers war erst am 26. Ermordet worden. Jo beschloss, ihn zu warnen. Doch das ging daneben, denn Hilgers fühlte sich von ihr bedroht. In der Nacht träumte sie von ihrem Vater.
Jo hatte versucht herauszufinden, ob Lutz Jäger auch hier in dieser Zeit war. Paul war bei ihr im Büro als sie die Meldung von einem Mord bekam. Kaminski war mit den anderen beim Fußballspiel und sie war der Meinung, dass sie die Tatortbesichtigung mit Paul allein vornehmen könne. Sie mussten den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen, durch Hecken und Brombeerranken. Als Jo die Männer sah, so ganz ohne Schutzanzüge fiel ihr gerade noch ein, dass es damals noch keinen DNA-Beweis gab. Doch sie fuhr den Mann an, weil er an einem Tatort rauchte. Da sie ja keine Hauptkommissarin war, sagte sie dann nur, dass sie, sollte er nicht aufhören zu rauchen und die Zigarette ordnungsgemäß entsorgen, sie dies dem Kriminalrat Claasen melden würde.
Ein Laubhaufen weckte in ihr die Vermutung, dass der Tote darunter versteckt gewesen war und sie fragte danach…
Die Buchbeschreibung: Jo ist erleichtert. Ihre dritte Zeitreise führt sie »nur« ins Jahr 1974 und auf eine Polizeistation. Doch ihre Kollegen entpuppen sich als Machos, und die Polizeimethoden sind ziemlich gestrig.
Lutz dagegen ist überglücklich. Er lebt in einer Hippie-Kommune, trägt Batik-Shirts, kifft, und es ist Fußball-WM. Der Fall, den Jo und Lutz lösen müssen, führt sie mitten in die Kämpfe zwischen linken Revoluzzern und reaktionären Sturköpfen. Aber sie erleben das WM-Finale live mit, und dass gewisse Substanzen einen echt locker machen können, kommt ihnen ebenfalls zugute ...
Die Leseprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Von Bea Rauenthal habe ich bereits den Karfreitagsmord hier gewonnen, gelesen, und rezensiert. Das Buch hatte mir super gefallen. Auch hier ging es bereits spannend los und die LP hat mich auf den Rest des Buches neugierig gemacht. Daher würde ich mich über einen Buchgewinn sehr freuen.