Eiskalt und sehr packend

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lisbeth76 Avatar

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Fünf ehemalige Profi-Snowboarder treffen sich nach zehn Jahren in den französischen Alpen wieder. Damals haben sie hier knallhart trainiert, Meisterschaften bestritten, Freundschaften aber auch Konkurrenz gepflegt. Ihr Wiedersehen findet zu einer Zeit statt, in dem der Betrieb still liegt. Einer von ihnen hat alle zusammen getrommelt und so geht es mit der Seilbahn hoch in die einsame Lodge, wo das noch warme Essen bereits in der Küche wartet. Doch weit und breit ist kein Personal zu sehen und schnell macht sich Misstrauen breit, als sich herausstellt, dass die Einladungen zu diesem Treffen scheinbar von verschiedenen Personen der Gruppe geschrieben wurde, doch niemand sich dazu bekennt.

Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt. Damals gab es einen harten Konkurrenzkampf zwischen Milla und der plötzlich verschwundenen Saskia, deren Bruder Curtis bei dem heutigen Treffen der ehemaligen Clique dabei ist. Nach einer nervenaufreibenden Saison, die ein tragisches Ende genommen hat, haben sich die jungen Leute aus den Augen verloren. Nur Dale und Heather, das frisch verliebte Pärchen von einst, sind heute verheiratet und haben sich ebenfalls auf dem Weg zum Wiedersehen gemacht.

Die Story lässt sich kaum Zeit, der Spannungsbogen wird schnell gespannt, denn von den ersten Seiten an war mir klar, dass hier noch jemand seine Finger im Spiel haben muss, der sich versteckt im Hintergrund hält. Da die Autorin die Szenerie sehr lebendig beschreibt, hatte ich die einsame Lodge, die schneebedeckte und eiskalte Umgebung der französischen Alpen, aber auch den Trubel des Trainings und Wettbewerbs zehn Jahre zuvor direkt vor Augen. Ein perfekter Schauplatz für einen Thriller, der mich bis zum Schluss packen konnte. Das Buch hat für mich keinerlei Längen, es besticht durch Spannung, diffuse und beängstigende Situationen und einem flüssigen Stil. Letztendlich geht es um die Frage, ob Curtis Schwester Saskia damals verunglückt ist, oder ob jemand nachgeholfen hat. Diese Tatsache bildet den roten Faden durch die Story.

Einen Punkt muss ich jedoch für das in meinen Augen unlogische Ende abziehen. Ich habe bis zum Schluss gefiebert und mich gefragt, wie sich das Geschehen auflösen wird. Leider ist es in meinen Augen sehr unglaubwürdig, worüber ich aber weitgehend wegsehen kann, da mich die Story bis dahin bestens unterhalten konnte. Ein Debüt, welches mir trotz dem kleinen Manko sehr gut gefallen hat.