Hat mich ziemlich kalt gelassen.

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verdani snow Avatar

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Mit "Frostgrab" hat Allie Reynolds ihr erstes Buch veröffentlicht. Was als Thriller deklariert ist, erfüllt die Ansprüche des Genres jedoch nur bedingt.

Worum geht es? Eine Gruppe alter Freunde trifft sich nach zehn Jahren für ein Wochenende in den französischen Alpen. Früher waren sie in den Weltranglisten der Profi-Snowboarder vertreten und haben damals eine gemeinsame Saison im Schnee verbracht, waren Konkurrenten im Wettkampf. Eine von ihnen ist seither vermisst, eine weitere wurde damals schwer verletzt. Was als schönes Wochenende des Wiedersehens geplant war, wird aber schnell recht unangenehm. Jemand spielt mit ihnen. Erst nach und nach finden sie zusammen die Wahrheit heraus und müssen erkennen, dass ihre Taten von früher sie in ihre missliche Lage gebracht haben.

Das klingt soweit erst einmal gut und spannend, ist aber leider nicht wirklich packend umgesetzt. Erst nach etwa zwei Drittel des Buches kommt ein Hauch von Spannung auf, als der erste verschwindet und wohl nicht mehr zurückkehren wird. Bis dahin muss man sich durch einen recht zähen Wechsel zwischen zwei Handlungssträngen durchkämpfen. Ein Handlungsstrang erzählt das Jetzt, ein weiterer die Geschichte von vor zehn Jahren. Diese beiden sind durchaus geschickt miteinander gekoppelt und aus der Sicht der Ich-Erzählerin auch teilweise interessant. Jedoch ist die Erzählerin vom Ehrgeiz zerfressen und damit wenig sympathisch. Man fiebert nicht so richtig mit ihr mit. Zudem werden gerade im Handlungsstrang der Vergangenheit Unmengen an Fachbegriffen des Sports verwendet. Wenn man sich - wie wohl die meisten Leser - damit aber nicht auskennt, kann man sich die Sprünge und Tricks kaum bildlich vorstellen. Hier hätte ich das Buch beinahe aus der Hand gelegt, weil es schlicht uninteressant war und sich teilweise in ewigen Beschreibungen hinzog. Das Ende kommt dann vergleichsweise schnell und war tatsächlich das Beste am Buch, da hier endlich mal etwas passierte.

Insgesamt habe ich deutlich mehr Spannung erwartet und bin froh, dieses Buch zumindest beendet zu haben.