Spannendes Debüt

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_sabrina_ Avatar

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Milla trifft in den französischen Alpen auf ihre alten Snowboard-Freunde, die sie vor 10 Jahren zum letzten Mal gesehen hat. Damals endete ihre gemeinsame Zeit tragisch und auch dieses Mal zeigt sich schnell, dass es wohl kaum ein harmonisches Zusammentreffen wird…

Snowboarden hat mich bisher so gar nicht interessiert. Gelegentlich habe ich mal irgendwo waghalsige Manöver gesehen, aber das war es dann auch schon, daher hatte ich leise Zweifel, ob ich einen Zugang zur Geschichte finde und ich musste zu Beginn auch ein wenig Durchhaltevermögen aufbringen, da mir die Schilderungen der Sprünge so gar nichts sagten, aber zum Glück kann man sich ja mittlerweile so einiges im Internet zusammensuchen und genau das habe ich getan. Dabei habe ich durch dieses Buch tatsächlich Interesse an diesem Sport entwickelt – wenn auch nur in der Theorie, denn mir sind meine unversehrten Knochen heilig :-)

Doch selbst wenn man sich überhaupt nicht mit dem Sport anfreunden kann, so ist das Buch trotzdem ein echter Gewinn, denn es zeigt die Geschichte einer Truppe Leistungssportler, ihre Freund- und Feindschaften, wie sie wohl in allen Sportarten zu finden sind. Da gibt es jene, die um jeden Preis gewinnen wollen – seien die Mittel noch so unfair – und jene, die sich gegenseitig unterstützen wo es nur geht. Zumindest war das in der Geschichte vor 10 Jahren der Fall, als Erzählerin Milla endlich ihren Durchbruch erzielen will und sich nach und nach eine Zuspitzung der Ereignisse ergibt, die gefährlich endet. In der Gegenwart treffen sich die Übriggebliebenen zum Gedenken – so glaubt es zumindest die Gruppe, bis sie dann völlig von der Außenwelt abgeschottet ist und das Misstrauen die Runde macht. Damit nicht genug, geschehen noch andere Dinge und es wird deutlich, dass jeder ein Geheimnis hat und manche davon können tödlich enden… Die Angst der Freunde und das Misstrauen sind deutlich zu spüren.
Das Setting/ die Grundidee mag nicht unbedingt sehr innovativ sein, aber das Rad muss ja auch nicht immer neu erfunden werden. Dafür hat die Autorin in ihrem Debüt mit dem Schreibstil und der Erzählweise bei mir auf ganzer Linie gepunktet, denn die Spannung knistert…. Die recht kurzen Kapitel im Wechsel die Gegenwart und die Vergangenheit haben die Geschichte und ihre Abgründe erst nach und nach offenbart. Manches hat man in gewisser Weise erwartet, anderes hat mich völlig verblüfft und überrascht.

Die Auflösung fand ich ein bisschen vorhersehbar, aber dennoch gelungen, nur den Epilog hätte sich die Autorin schenken können.