Thrillerfeeling kam erst am Ende richtig auf

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addicted2books1 Avatar

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Meinung
„Frostgrab“ hat mich aufgrund des Settings absolut angesprochen.

Die Story wird aus der Sicht der Snowboarderin Milla erzählt. Vor zehn Jahren hat sie mit ihrer Clique an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen. Seit einem verhängnisvollen Event haben sich die Freunde nicht gesehen und als sie einer Einladung in die Alpen folgen, ahnen sie nicht, dass ihre Geheimnisse schon bald ans Licht kommen.

Mit Milla konnte ich mich nicht so ganz anfreunden, ich fand sie, wie alle anderen Charaktere etwas blass. Durch die Zeitwechsel in den Kapiteln - es wird immer abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt – erhält man zwar einiges an Hintergrundwissen zu der Clique, aber trotzdem wurde ich nicht ganz warm mit ihnen.

Die Kapitel sind kurzgehalten und am Ende gibt es kleinere Cliffhanger, die mich immer wieder dazu bewegt haben, weiterzulesen. Trotzdem war es nicht so spannend, wie ich erwartet hatte.  

Stellenweise wurde es nämlich doch etwas langatmig, wenn lang und breit über das Snowboarden geschrieben wurde und die Geschichte sich gar nicht vom Fleck bewegte. Es passierte einfach nicht viel, Milla überlegte ständig, wer wem etwas angetan haben könnte oder auch wer mit wem in der Kiste gelandet ist. Das war dann zwar interessanter als die Fachbegriffe und die Beschreibungen von Sprüngen oder dem Snowboarden an sich, aber trotzdem trug es nicht wirklich zur Steigerung der Spannung bei.

Der Schreibstil war sehr angenehm, ich konnte der Geschichte gut folgen und auch die Beschreibung der eisbedeckten Berge und der winterlichen Landschaft hat mir sehr gut gefallen. Zum Ende hin nahm das Buch dann auch etwas mehr an Fahrt auf und die langersehnte Spannung hielt endlich Einzug. Es passierte plötzlich vieles auf einmal und der Spannungsbogen stieg tatsächlich sehr. Das Ende hat mir gut gefallen und ich hätte mir gewünscht, dass der Thriller von Anfang an so mitreißend gewesen wäre.

Fazit:
Eine interessante Geschichte, bei der leider erst am Ende ein richtiges Thrillergefühl mit rasanten Wendungen und spannenden Ereignissen aufkommt. Die Einsamkeit in den verschneiten Bergen konnte die Autorin mir gut vor Augen führen, aber die Charaktere konnten mich nicht ganz überzeugen. Insgesamt habe ich mich trotzdem gut unterhalten gefühlt und vergebe solide 3 Sterne.