Manches dauert eben sieben Jahre

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Jill ist alleinerziehende Mutter seit Seth seine Familie vor sieben Jahren verlassen hat. Beruflich berät die ehemalige Vielreisende Menschen, die demnächst mit fremden Kulturen Kontakt haben. Ihr derzeitiger Kunde ist der sympathische Billy, der ihren Rat für Japan sucht. Doch bevor sich mehr entwickeln kann, steht plötzlich Seth wieder vor der Tür und bringt Jills Leben durcheinander. Es wird Zeit für eine Reise mit einer Frauengruppe nach Costa Rica und einen Frühjahrsputz im eigenen Leben zu machen.

Claire Cook präsentiert hier einen leicht zu lesenden Frauenroman, der dennoch genügend Tiefe hat, dass man ihn nicht Ruckzuck vergisst. Es geht nicht nur um eine zerbrochene Beziehung und welche Schwierigkeiten man als Frau mit Kind in der realen Welt haben kann, sondern vielmehr um das Seelenleben. Jill hat den Schmerz und die Enttäuschung über Seths Weggehen überwunden und bereits der Verantwortung für die Erziehung ihrer gemeinsamen Tochter gestellt. Sie stellt ihre Bedürfnisse in den Hintergrund, um Anastasia eine unbeschwerte Kindheit zu bieten. Für andere Dinge blieb ihr bislang keine Zeit. Gerade, wo sie einen netten neuen Mann kennengelernt hat, erscheint ihr Noch-Mann wieder auf der Bildfläche. Er ist reuig und möchte seinen Fehler wieder gutmachen. Der Weg zu Jills Entscheidung ist nachvollziehbar aufgezeichnet.

Der Roman mit dem Originaltitel „Seven Year Switch“ ist unterhaltsam und liest sich schon allein wegen des flüssigen Schreibstils schnell weg. Einige Passagen regen zum Nachdenken an, andere berühren nicht so stark. Gerade Jills Weg in die Eigenständigkeit und der Berücksichtigung ihrer Wünsche sind oft konträr gegenüber der Forderungen ihres Umfeldes. Die Lösungen sind durchweg realistisch und hinterlassen ein angenehmes Lesegefühl. Als Zwischendurchlektüre oder zum Abschalten im Urlaub ist der Roman ideal.