Willkommen in der Realität

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**Inhalt:**                                                                                                                                                           Der Roman "Frühjahrsputz" von Claire Cook handelt von der jungen, alleinerziehenden Mutter Jill. Sie und ihre 10 jährige Tochter Anastasia (Asia) wurden vor sieben Jahren von ihrem Mann Seth verlassen. Ohne große Begründungen oder Erklärungen steht sie plötzlich allein mit ihrer Tochter da. Jill versucht sich durch mehrere Jobs das Nötigste leisten zu können. Plötzlich steht ihr Mann (von dem sich nicht mal geschieden ist) wieder vor ihrer Tür und möchte für die Familie da sein und am liebsten da weiter machen, wo sie damals aufgehört hatten. Die Tochter möchte so viel Zeit wie möglich mit ihrem Vater verbringen. Für Jill ist das alles zu viel. Sie weiß nicht, was sie will und davon halten soll. In einem schwachen Moment scheinen auch bei ihr wieder Gefühle zu entstehen. Doch Seth ist nicht der einzige Mann in ihrem Leben. Einen ihrer Kunden findet Jill sehr sympathisch und die beiden treffen sich schließlich auch öfter privat. Irgendwann kommt Jill endlich an den Punkt, wo sie einen Schnitt macht und sich eine Auszeit gönnt. Sie fliegt mit ihrer Nachbarin, ihrer Freundin/Arbeitskollegin und mit vielen weiteren, fremden Frauen nach Costa Rica. Dort taucht unerwartet einer der beiden Männer auf. Wieder zu Hause angekommen, fällt sie ihre Entscheidung (von der man als Leser aber nichts mehr mitbekommt). Das Ende nehme ich an dieser Stelle aber nicht vorweg.

**Charakteristika und Besonderheiten:**                                                                                                           Der Roman ist aus der Epoche der Gegenwart. Er ist auf seinen 329 Seiten in vierzig kurze Kapitel gegliedert. Am Ende befindet sich ein "Reisepass für ihr nächstes Kapitel" von der Autorin, der einige Tipps für das eigene Ich und Leben enthält.

Die Figuren sind wie ihre Geschichten aus dem wahren Leben gegriffen. Die Charaktere der Figuren sind  sympathisch und man kann sich gut in Jill hinein versetzten. Dies liegt vor allem auch daran, dass das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Man kann in Jills Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen und diese gut mitempfinden. Die Nachbarin wirkt etwas dümmlich und ist nur mit ihrem Aussehen beschäftigt. Mich persönlich hat sie genauso genervt wie Jill. 

Der Schreibstil der Autorin ist schlicht, flüssig, aber nichts Außergewöhnliches. Sie passt sich durch die Wahl der Perspektive ihrer Hauptfigur an und charakterisiert sie dadurch noch stärker. 

Die Geschichte ist nicht sehr tiefgründig. Sie entspringt dem wahren Alltag und ist für einige vielleicht sogar gut nachvollziehbar. Die Situationen mit der Tochter können sicher viele Eltern nachvollziehen. Allerdings hätte man die Geschichte spritziger gestalten können. Sie ist an manchen Stellen sogar langweilig, weil Aspekte, wie der Urlaub und das Warten auf E-Mails der Tochter so ausführlich beschrieben werden, dass das eigentlich spannende Ende total weg fällt. Plötzlich sind wieder alle zu Hause und die Zeitspanne zwischen dem Urlaub und dem letzten Kapitel scheinen so groß, dass man den Eindruck hat, dass das Spannenste, nämlich die Entscheidung wie Jills Leben weiter geht und ob und mit welchem Mann, ganz weg gelassen wurden. In wenigen kurzen Sätzen erfährt man das Ergebnis. Eigene Fantasie hin oder her, das hat die Begeisterung für das Buch rapide sinken lassen.

Das Cover ansich finde ich ganz nett, aber es passt meiner Meinung nach, genauso wie der Titel nicht zu der Geschichte. Klar auch Jill räumt nun endlich mal auf in ihrem Leben, aber das erst nach sieben Jahren. Es hat dennoch nicht genug Bezug zum eigentlichen Inhalt.

**Empfehlung:**                                                                                                                                                   Ich kann dieses Buch Frauen empfehlen, die klassische Frauenromane mögen und sich gern auf eine kurzweilige Geschichte aus dem wahren Alltag einlassen möchten. Es ist eine gute Lektüre für Zwischendurch und sehr geeignet zum Abschalten aus dem eigenen Alltagsstress.

Gut sind für mich andere Bücher, ich finde es ganz ok und daher sind es leider nur 2 Sterne.