Der Klang des Herzens
Stefan Radaus 'Frühlingssonate' erinnert mich ein wenig an die guten alten Heidibücher. An Geschichten, die unaufgeregt und langsam vor sich hinfließen und trotzdem zu Herzen gehen. In einfachen Sätzen, wobei einfach hier nicht als negative Bewertung zu verstehen ist, wird die Leserschaft in das Leben und Zweifeln von Johanna mitgenommen. Taucht man ein in eine Welt voller Musik und Klänge, in eine Welt zwischen Dorf und Großstadt, zwischen Heimat, Tradition, Selbstverwirklichung und Verlust. Man reflektiert seine eigene Bestimmung und erkennt, dass sich Pflicht und Selbstbestimmung nicht unbedingt ausschließen müssen. Ein leiser, ein ruhiger Roman, der Musik beschreibt und beim Lesen in einem klingen lässt und zwar wahrscheinlich in jedem Leser, in jeder Leserin eine andere Melodie. Egal welche Talente in jedem von uns schlummern, habt Mut sie zum Leben zu erwecken. Obwohl mich die Geschichte als solche durchaus berührt hat, war ich mitunter ein klein wenig irritiert. Ein wenig zu oft hatte ich das Gefühl manche Sätze, Gedanken und Gegebenheiten genauso oder ähnlich ein paar Kapitel vorher schon einmal gelesen zu haben. Als ich mir die Mühe machte, dann doch zurückzublättern, bestätigte sich dieser Eindruck. Sätze wiederholten sich wortwörtlich. Schade, denn damit gewinnt man den Eindruck, als ob da ein kleiner Co-Autor namens KI mitgewirkt hätte.