Aufbruch in eine neue Zeit

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Im ausgehenden 19. Jhd. stehen die Zeichen der Zeit auch in Lübeck nicht mehr still - Frauen geben sich nicht mehr unbedingt mit ihrer traditionellen Rolle zufrieden. Die weibliche Hauptperson Gesche eckt dabei in ihrer ungewohnten, unkonventionellen Art als Lehrerin am Lübecker Mädchenpensionat an manchen Stellen an und ruft nicht selten genug Unverständnis hervor, trifft damit aber gerade bei ihren Schülerinnen auf Zustimmung und schafft es, ihnen eine Welt zu eröffnen, die ihnen bis dahin verschlossen war. Mit ihrem direkten, burschikosen Wesen weiß sie sich in einer immer noch Männer dominierten Welt zu behaupten und vermittelt dadurch den Eindruck, dass ein fester Wille vieles bewirken kann. Leider lässt sie die nicht Standes gemäße Liebesbeziehung zu dem Grafen Henry doch wieder recht weich und nachgiebig erscheinen in dem Wissen, dass die zeitbedingten Konventionen auch für sie immer noch Gültigkeit haben.

Alles in allem ein Buch, das das gesellschaftliche Leben der Oberklasse einerseits, aber auch der "kleinen Leute" als unvereinbar miteinander treffend und berührend widerspiegelt und Denkanstöße zu der Frage liefert: Was hat sich in unserer Gesellschaft eigentlich geändert?