Der Auftakt der Automobile

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Der Historische Roman ,,Die Frühlingstöchter- Das Pensionat am Holstentor" von Anna Perbandt erschien am 13.06.2023 im Rowohlt Verlag.

Das Cover spiegelt für mich nicht unbedingt den Inhalt der Geschichte wieder. Ich begrüße aber die Haptik des Buches.

Die 17 jährige Nora ist ein rechter Wildfang. Die Mutter versinkt in ihrer eigenen Welt und der Vater ist abkömmlich, und so weiss sich ihr älterer Bruder Henry, der bis sein Vater sich aus Italien zurückmeldet, nicht weiter zu helfen als sie auf einem Internat anzumelden. Die Welt bricht für Nora zusammen. Nicht nur ihr Jugendfreund ,der Sohn der Köchin Karl bricht auf und sucht sein Glück woanders. Jetzt soll sie auch noch auf ein Internat. Doch schon bald lernt sie Fräulein Petersen kennen die ihr auch noch aus einer brenzligen Situation hilft und so kreuzen sich auch die Wege von ihr und Henry. Es verspricht spannend zu werden.

Der Schreibstil der Autorin ist angepasst an die Zeit in der er spielt , aber trotzdem einfach gehalten und leicht zu verstehen.
Die Charaktere finde ich der Zeit angemessen und bis auf Lotte und Frau Eggers sind mir auch alle sehr sympathisch. Ich hätte mir aber noch mehr tiefgang gewünscht. In der Leseprobe fühlte ich mich an einen Film erinnert, aber im Verlauf wurde klar das es nur ähnlichkeiten sind. Die Mädchen sind in ihren Charakteren gut zu unterscheiden, bis auf die Zwillinge, aber die haben auch nur ein kurzes Gastspiel und fallen nicht weiter ins Gewicht. Nora ist sehr präsent, aber da hätte ich ein weniger angepasstes Verhalten erwartet.
Fanny hat ein krasses Schicksal hinter sich und man kann ihr Verhalten zum Schluß nachvollziehen. Wobei ich mir erhoffe das sie nicht das durch machen muss was ich mir so vorstelle.
Bei Fräulein Petersen bin ich sehr zwiegespalten. Auch von ihr hätte ich noch mehr Verfechterin und Vorreiterin in der Schulbildung erwartet. Sie wirkt alles in allem stellenweise immer noch sehr naiv. Zu viel daran gemessen das sie auf See aufgewachsen ist. Es fing stark an bei ihr und endete leider etwas schwach. Und das kann nicht nur an der liebe liegen.
Kommen wir zum Ende. Mir war bis dahin nicht klar das es der erste Band von... ist. Spätestens am Ende weiß man es aber sehr genau. Alle Handlungsstränge bleiben offen. Man wird mit so vielen Fragen zurück gelassen, das sofort die Fantasie mit einem durch geht.
Das ist vom Handwerk her bestimmt gut gemacht ist aber leider gar nicht meins.

Das Buch hat mich kurzweilig gut unterhalten und ich werde auch bestimmt den Folgeband lesen. Dafür bin ich dann ja doch zu neugierig. Es konnte mich nicht so packen wie nach der Leseprobe gedacht aber man kann es gut als Strandlektüre mitnehmen.