Emotional, gut recherchiert und unterhaltsam

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magdas_buecherwelt Avatar

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Lübeck, 1899: Dorothea Eggers führt ein Pensionat für höhere Töchter und freut sich sehr darüber, dass die Schwester eines Grafen, Komtess Eleonore, in ihrem Pensionat unterrichtet werden soll. Zeitgleich erwartet sie die Ankunft einer neuen Lehrerin, Gesche Petersen.
Gesche rettet Eleonore, die von allen Nora genannt wird, aus einer brenzligen und gefährlichen Situation. Frau Eggers will Gesche direkt wieder wegschicken, als sie sie mit aufgelöster Frisur und zerrissenem Kleid sieht. Nur aufgrund der Fürsprache des Grafen bekommt Gesche die Anstellung.
Im Pensionat freundet Nora sich schnell mit drei anderen Mädchen der Abschlussklasse an, und das Quartett schließt den Bund der Frühlingstöchter, die vier schwören, einander immer beizustehen und sich niemals im Stich zu lassen.
Während Nora sich in den Stallburschen Karl verliebt, verliert Gesche ihr Herz an den jungen Grafen. Es sind nicht standesgemäße Gefühle, die gegen die geltenden Konventionen und Regeln verstoßen.
Der Schreibstil der Autorin hat mich gefesselt und mitgerissen, authentisch und bildhaft versetzt sie ihre LeserInnen nach Lübeck ins ausgehende 19. Jahrhundert. Die sog. Höheren Töchter wurden reich verheiratet und hatten sich der für sie vorgesehenen Rolle als schmückendes Beiwerk der Ehemänner widerstandslos zu fügen. Ein Wohlfühlroman mit Herz, liebenswerten ProtagonistInnen und gut recherchiertem geschichtlichen Hintergrund. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, und darauf, wie es mit Nora und Karl, Gesche und Henry, Fanny, Agnes und Lotte weitergeht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für LeserInnen von historischen Frauen- und Liebesromanen.