Lübecks höhere Töchter im Mädchenpensionat

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depechechrissy Avatar

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Anna Perbandt unternimmt mit uns eine Zeitreise in die höhere Gesellschaft Lübecks in den letzten Monaten des 19. Jahrhunderts, aber auch irgendwie ein Stückchen zurück in unsere eigene frühe Lesehistorie - lassen einen "Die Frühlingstöchter" doch träumen von langvergangenen Internatsbesuchen mit Enid Blytons Heldinnen wie Dolly, Hanni & Nanni und Co. Der Weg der vier frischgebackenen Freundinnen, deren Wege sich durch Eleonore (Nora!) von Jagows Einzug in das Mädchenpensionat kreuzen, ist in sehr engen Bahnen vorbestimmt. Das alteingesessene Lehrerkollegium ist der geltenden Vorstellung der Kaiserzeit verpflichtet, dass Mädchen allenfalls Bildung benötigen, um eine gute und unterhaltsame Ehefrau und Mutter zu werden und sich auf dem Heiratsmarkt des eigenen Standes erfolgreich zu präsentieren. Doch die junge Lehrerin Gesche Petersen bringt bei ihrer ersten Anstellung als Lehrerin frischen Wind in die alten Gemächer und stellt gemeinsam mit Nora so manche vorgesehene Standesordnung unerhört auf den Kopf... Mit einem ordentlichen Schuss Romantik ist dies eine ganz wunderbare und gut lesbare Lektüre. Man möchte einfach nur schnell weiterlesen und hat gleichermaßen Angst vor dem Ende, weil man noch so lange auf den nächsten Teil und weitere Kapitel im Leben der Frühlingstöchter wird warten müssen.