Schlechte Zeiten für Frauen!

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flohmaus Avatar

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Die Adlige Nora wird von ihrem Bruder Henry in ein Mädchenpensionat geschickt, um Umgangsformen zu lernen, wie es sich für ihre Kreise gehört. Nach anfänglichem Widerstand lebt sie sich dort schnell ein und findet Freundinnen. Die sehr fortschrittliche Lehrerin Gesche unterstützt die Mädchen. Doch immer wieder stoßen die jungen Frauen an die engen Grenzen, die in der damaligen Zeit für Frauen gesteckt waren, aber ebenso an die Grenzen zwischen Adligen und "normalen" Bürgern.

Anna Perbandt schildert das Leben von jungen Frauen damals sehr genau und lebhaft. Die vier Mädchen und ihre Lehrerin sind sehr sympathisch und authentisch und gut beschrieben. Der Stil der Autorin liest sich sehr flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin.

Besonders gut gefällt mir, wie die Autorin die Zeit um 1900 herum darstellt. Sie zeigt auf, wie schwer es vor allem die Frauen damals hatten, die nur auf eine gute Partie hinarbeiten mussten. Auch die Standesschranken zwischen Arbeitern und Kaufleuten und vora allem Adligen waren unüberwindbar. Da bin ich sehr dankbar, dass ich in der heutigen Zeit leben darf mit all ihren Problemen.

Ich finde, der Roman ist eine gelungene Verbindung von Liebe und (ein bisschen) Historie. Es ist ein locker-leichtes Lesevergnügen, aber kein tiefgründiger Geschichtsschmöker.

Fazit: mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und hat mir vergnügliche Lesestunden beschert. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit Nora und ihren Freundinnen weitergeht.