Sehr kurzweilig

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Das Pensionat am Holstentor – Frühlingstöchter, geschrieben von Anna Perbandt

Ich kannte die Schriftstellerin noch nicht und da ist man immer besonders gespannt.
Ihr Schreibstil ist einfach und fließend, könnte aber - meinem Geschmack nach - noch ein bisschen mehr „aus der Zeit“ sein.

Das Cover finde ich eine gelungene Mischung aus modern und alt – spricht mich an.

Zum Inhalt selbst: Die Geschichte spielt in Lübeck im Jahre 1899. Es geht um 4 Mädchen – die Frühlingstöchter. Nora, Fanny, Agnes und Lotte lernen sich im Pensionat am Holstentor kennen.
Nora wird als „Wildfang“ beschrieben, sie hat keine Eltern mehr und ihr großer Bruder hat sie mangels Durchsetzungskraft an dieses Internat verfrachtet, um aus ihr doch noch eine „Lady“ zu machen, sodass sie noch „heiratsfähig“ wird. Nora hat dem nur zugestimmt, weil sich ihre heimliche Liebe – der Sohn der Köchin – auch nach Lübeck aufgemacht hat.
Fanny ist Vollwaise und hat sich ihren Platz an der Schule mit einem Stipendium gesichert. Sie ist eher die Ruhige der 4. Ihre Freundinnen sind ihr Familienersatz.
Agnes will eigentlich Schauspielerin werden, während ihre Eltern ihr einen Ehemann wünschen. Beides scheint nicht leicht zu erreichen, da Agnes viele Narben im Gesicht hat. (Pocken)
Lotte ist die Tochter eines Senators, sie ist oft überheblich und macht sich damit nicht immer beliebt.
Wichtig ist auf jeden Fall auch die neue, junge Lehrerin an der Schule – Gesche.

Im Grunde geht es darum, dass die Mädchen was anderes wollen, als ihnen die damalige Zeit und Gesellschaft aufzwingen, nämlich heiraten und Kinder kriegen.
Die 4 Mädchen erleben eine Menge, aber dazu muss man das Buch schon selber lesen.

Ich mag tatsächlich Nora ganz gerne, aber wahrscheinlich wird sich jeder mit einer anderen identifizieren können. Das Buch ist kurzweilig und schnell gelesen. Auch die verschiedenen Sichtweisen machen es abwechslungsreich und interessant.

Es gibt wohl einen 2. Teil – Sturmschwestern, ich glaube fast, den werde ich auch lesen 😊