"Es lief alles nach Plan - nur der Plan war halt Mist."

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Louisa ist mit 28 Jahren vollkommen durchgeplant und organisiert. Ihre Lebensplanung ist durchstrukturiert und Louisa arbeitet kontinuierlich an der Umsetzung und Erreichung der einzelnen Ziele. Abweichungen oder gar Chaos sind nicht erlaubt.

Umso mehr wirft es Louisa aus der Bahn, als ihr Freund Steffen ihr am Valentinstag nicht den geplanten Heiratsantrag macht, sondern verkündet, dass eine Kollegin von ihm schwanger ist. Völlig kopflos verlässt Louisa Steffen und die gemeinsame Wohnung und zieht bei Lea Kronberger ein, die sie noch im Lokal kennengelernt hat.

Mit dem Umzug beginnt aber das Chaos erst recht in Louisas wohlgeordnetem Spießerleben. Denn Lea zieht nicht etwa bei Gleichaltrigen ein, sondern bei Sophie und Paul, einem Rentnerpärchen, das vor allem durch Chaos und Spontanität glänzt.

Auf der einen Seite ist das Buch die Fortsetzung von „Wenn alle Stricke reißen“, auf der anderen Seite dann doch wieder nicht. Denn im Gegensatz zu dem ersten Band stehen nicht etwa die drei Mädels mit ihren psychischen Problemen im Vordergrund, sondern Louisa, die in die Nachbarwohnung bei dem Rentnerehepaar einzieht. Trotzdem gibt es ein Wiedersehen mit Tine und Lea, denn die beiden schauen oft genug bei Louisa und den anderen vorbei.

Denkt man noch zu Beginn des Buches sehr strukturiert und übersichtlich, so bricht spätestens bei Louisas Umzug das Chaos nicht zuletzt auch beim Leser aus. Eine ganze Menge Namen müssen sortiert und auch die Verhältnisse erkannt werden. Hat man diese Hürde dann gemeistert, muss man permanent gegen Muskelkater bei der Lachmuskulatur kämpfen. Denn Louisa ist eine wahre Meisterin im Auffinden von Fettnäpfchen und manövriert sich zielsicher in selbige.

Louisa macht eine Entwicklung durch, die mir sehr gut gefallen hat. Zwar bleibt sie sich treu, jedoch verschwindet nach und nach die Spießigkeit und sie erkennt, dass es im Leben definitiv mehr gibt, als eine Unfallversicherung für eine Unfallversicherung.

Zwar wirken manche Szenen etwas überspitzt, doch passt dies genau zu dem chaotischen Leben in das Louisa einsteigt. Viel zu schnell war das Buch gelesen und zurück blieb ein wenig Trauer, weil das Buch schon zu Ende war und man Louisa und die anderen wieder verlassen musste, verbunden mit der Hoffnung, dass die Autorin Jennifer Bentz noch einmal in die Chaos-WG zurückkehren und die Leser mit einer weiteren Geschichte unterhalten wird.

Fazit:
Das perfekte Buch gegen das triste Winterwetter, zum Lachen, Abschalten und Abtauchen.