Ein Crashkurs in Zen und Zähne zeigen

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besueandamy Avatar

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Wer dachte, Hundeerziehung wäre mit „Sitz“, „Platz“, „Aus“ erledigt, hat Maren Grotes Buch „Frust lass nach!“ noch nicht gelesen – und dabei vermutlich einiges verpasst. Dieses Buch ist kein Erziehungsratgeber im herkömmlichen Sinn, sondern eine tiefenpsychologische Reise ins Seelenleben unserer bellenden Mitbewohner.

Spoiler: Dein Hund hat Gefühle. Viele. Und nicht immer gute.

Was passiert, wenn Bello seinen Kauknochen nicht bekommt? Oder du schon wieder vergessen hast, dass Dienstag Spielplatz, nicht Tierarzt ist? Richtig: Frust. Und wie bei uns Menschen kommt der selten allein – Wut, Enttäuschung, hysterisches Fiepen. Maren Grote erklärt nicht nur was Frustration ist, sondern warum sie wichtig ist, um daran zu wachsen – für Hund und Halter:in gleichermaßen.

Besonders charmant: Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie spricht aus, was viele denken, wenn der Hund bellt, weil der Napf sich fünf Minuten zu spät füllt: „Könntest du bitte einfach chillen?“ Gleichzeitig vermittelt sie auf Augenhöhe, wie wichtig Selbstregulation und Impulskontrolle sind – und dass diese Fähigkeiten nicht durch Leckerli-Infernos oder ständiges Belohnen, sondern durch Alltag, Konsequenz und Mitdenken entstehen.

Neben vielen praktischen Übungen (z. B. „Futter zeigen, aber nicht geben“ – Sadismus oder Supertraining? Entscheide selbst!) gibt’s auch Einblicke in die Hundepsyche, Vergleiche mit menschlicher Emotionalität und immer wieder: klare Worte, verständliche Erklärungen und sogar ein bisschen Trost für die überforderten Hundemenschen da draußen.

Fazit:
Ein unterhaltsames, ehrlich geschriebenes Buch, das zeigt: Hundeerziehung ist nicht nur eine Sache des Hundes – sondern auch eine Frage des eigenen Frustmanagements. Ideal für alle, die mehr wollen als "Pfote geben", sondern wirklich verstehen möchten, wie Hunde ticken – und dabei herzlich lachen dürfen.