Pflichtlektüre für Hundebesitzer - geballtes Fachwissen rund um Frust

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chiralu Avatar

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Der Kosmos Verlag wirbt mit dem Versprechen „Mehr entdecken, mehr verstehen, Expertenwissen seit 1822“ und genau das wird auch in dem Buch „Frust lass nach!“ voll und ganz umgesetzt. Hier wartet nämlich geballtes Wissen und beim Lesen hat mir nicht nur einmal der Kopf geraucht bei so viel Input. Die Autorin weist zu Beginn daraufhin, dass man erst einmal das ganze Buch wirklich durchlesen sollte, bevor man noch während des Lesens schon hoch motiviert bereits mit dem Training startet. Viele Zusammenhänge erklären sich erst im Verlauf des Buches und so fügen sich alle Puzzleteile am Ende zusammen - das kann ich absolut so unterschreiben.

Maren Grote erklärt sehr anschaulich und kleinteilig, was es mit dem ganzen Frust auf sich hat. Sie zeigt auf, dass Stress auch wichtig und gut ist (in einem gesunden Maß) und man seinem Hund mehr zutrauen muss, statt ihn kleinzuhalten. Sie erklärt verständlich, dass man Frustrationstoleranz nicht mit Leckerlis üben kann, sondern dass dies eher mit einem Muskel gleichzusetzen ist, der durch das regelmäßige Training wächst - diesen Vergleich fand ich super und, wie man merkt, ist er direkt hängengeblieben. Auch wird erklärt, was eigentlich der Unterschied zwischen Frustrationstoleranz und Impulskontrolle ist und wann man von einem Belohnungsaufschub spricht.

Sehr charmant fand ich den kleinen Abschnitt bezüglich der Frustrationstoleranz im Seniorenalter und der Aussage, dass man an alten Hunden nicht mehr herum trainieren, sondern die „Macken“ besser mit Management lösen sollte - schließlich haben die alten, grauen Senioren Ruhe vor uns verdient.

Auch der Test, welcher Frusttyp man selbst ist, möchte ich an dieser Stelle besonders erwähnen, denn ich fand ihn sehr aufschlussreich und konnte so einiges besser verstehen.

Nachdem etliches an Basiswissen vermittelt wurde und mein Kopf ordentlich am Rauchen war, ging es weiter mit praktischen Übungen. Da mein eigener Hund bereits in die Kategorie „alte, graue Seniorin“ fällt, habe ich diese zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht ausprobiert. Ich bin mir jedoch sicher, dass zukünftige Hunde davon definitiv profitieren können. Schade, dass es das Buch nicht schon vor fünf Jahren gab - das hätte uns sehr geholfen.

Ich bin mir sicher, dass dieses Buch vielen Hundehaltern helfen kann um zu verstehen, dass Stress nicht böse ist und wie wichtig es ist seinen Hund zu fördern und zu fordern, statt ihn kleinzuhalten, indem man ihn zu sehr behütet. Und letztendlich profitiert der Hund davon.

Abschließend kann ich nur sagen: Dieses Buch sollte eine Pflichtlektüre für alle Hundebesitzer sein! Ich bin absolut begeistert und kann es nur jedem ans Herz legen.