Wer ist das Fuchskind?

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lesemöwe Avatar

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Der Titel des Krimis "Fuchskind" weckt in Kombination mit dem geheimnisvollen Titelbild, das eine etwas unnatürlich anmutende Farbgestaltung hat, sofort Interesse. Dies wird durch die nachfolgenden ersten Kapitel des Romans verstärkt.
Inhaltlich geht es in dem Krimi darum, dass die Exkommissarin und Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes eines Tages auf ihrem morgendlichen Gang über den Friedhof Merkwürdiges bemerkt: " Aber hinter dem Pförtnerhaus entdeckte sie eine frische Spur im Gras. Jemand war zwischen Friedhofsmauer und Loge hin- und hermarschiert. Jemand, der größere Schritte machte als der alte Pförtner." (Seite 5), "Aber was war das unter den Bäumen? Ein heller Fleck, etwas bewegte sich und verschwand." (Seite 7), "Und trotzdem fiel ihr schon wieder eine Fußspur auf, als sie sich beim Harken der Kapelle näherte. Sie bückte sich. Aus der Art, wie das Laub lag, war eine gewisse Hast zu erkennen. Jemand war am frühen Morgen herbeigeeilt und hatte vor dem Eingang mit den Füßen gescharrt." und " Doch dann knackte irgendwo hinter ihr ein Stock, und noch während sie sich umdrehte, meinte sie, jemanden vom Pick-up weghuschen zu sehen." (Seite 8), " Aber jetzt knarrte etwas. Vorn, hinter den Sträuchern rührte sich jemand, und diesmal hörte sie es genau. An der Kapelle fiel der Laubbesen um, sie erkannte das Scheppern der biegsamen Zinken und rannte los." (Seite 9).... hier wird langsam, aber stetig Spannung aufgebaut und als Leser/in ahnt man, dass etwas passieren wird: Das geschieht dann auch, denn die Friedhogsgärtnerin findet ein Baby in einer Babyschale in einem Rhododendronbusch. Während sie das Kind entdeckt, nimmt sie eine Person wahr, die wegrennt. Das Kind auf dem Arm haltend, erkennt sie, dass es dem Kind schlecht geht und es dringend Hilfe braucht. Sie beeilt sich und bringt es ins Krankenhaus, wo ihm geholfen werden kann. Durch ihr schnelles Reagieren kann das Kind gerettet werden. Während sie dort der Polizei Auskunft darüber gibt, was sie morgens bemerkt hat, taucht plötzlich Marina Olbert, eine Kommissarin der Mordkommission, auf. Gesine Cordes kennt sie, denn sie haben in einer früheren Angelegenheit miteinander zu tun gehabt. Es stellt sich heraus, dass man in der Nähe des Friedhofes auch eine Leiche entdeckt hat.
Die beiden Hauptfiguren, Gesine Cordes und Marina Olbert, sind interessante, vielschichtige Figuren, die, wenn auch ganz unterschiedlich, anscheinend ganz gut miteinander harmonieren.
Man ist gespannt, wie die Zusammenarbeit der beiden verlaufen wird, ob es eine Verbindung zwischen der Frauenleiche und dem Findelkind gibt und ob der Titel "Fuchskind" noch eine andere Bedeutung hat als die, dass die Friedhofsgärtnerin während ihres morgendlichen Ganges, kurz bevor sie das Kind fand, auch einen Fuchs gesehen hat.
Insgesamt wird schon in den ersten Kapiteln, auf den ersten Seiten so viel Spannung aufgebaut, dass man unbedingt weiterlesen möchte.