Eine unendliche Geschichte oder die Suche nach einem Kita-Platz

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cmgu Avatar

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Anna und Daniel geht es wie vielen modernen Familien, die in einer Großstadt leben. Sie wollen ein Kind aufziehen, sie müssen aber auch arbeiten um ihren Lebensstandard halten zu können. Der ganz normale Wahnsinn beginnt, als Lehrerin Anna wieder früher als geplant ins Berufsleben einsteigen will und sich auf die Suche nach einem Kitaplatz für ihren 15 Monate alten Sohn Gustav macht...- Was sie dabei erlebt ist der "ganz normale Wahnsinn" und nach zermürbenden Versuchen einen Platz zu finden, kann man den Titel des Buches emotional gut nachempfinden.

Da uns das Thema derzeit auch betrifft, musste ich beim Lesen der Leseprobe teilweise schon laut lachen, denn die derzeitige Situation ist wirklich fast überall gleich verfahren. Amüsant und gleichzeitig real beschreiben die Autoren die unendliche Suche. Sie lästern über Elterabende in Kitas, frustrierende Telefongespräche und wohlgemeinte Tipps anderer Betroffener. Zur Auflockerung trägt bei, dass Anna und Daniel sich kapitelweise abwechseln und die Situation aus ihrer Sicht beschreiben, das ist für Männer und Frauen gleichermaßen lustig, denn manchmal sieht das andere Geschlecht es vielleicht doch nochmal lockerer, nüchterner oder einfach nur anders. Gut gefallen hat mir, dass die Autoren am Ende auch nicht wertend ein Fazit ziehen, welche die beste Kinderbetreuungslösung sei, sondern darauf hinweisen, dass dies von Kind, Familiensituation, Wohnort u.v.m. abhängt. Es ist beruhigend zu wissen, dass viele Eltern gleich ticken, wenn es um dieses Thema geht, aber auch, dass man mit Humor manches besser ertragen kann. Ein amüsanter, realer Erfahrungsbericht.