In ihrem Buch berichten die beiden Autoren Anna und Daniel Wiedemann auf ~200 Seiten von ihren Erfahrungen, die sie im Bezug auf die Kitasuche und das Kitaleben mit ihrem ersten Kind (Sohn Gustav) gemacht haben. Das Buch ist aufgeteilt in 31 Kapitel + Vorwort, in dem die Hintergrundgeschichte der Buchentstehung und der Titelwahl erläutert ist. Die Kapitel sind nocheinmal in drei Blöcken zusammengefasst und dadurch thematisch geordnet, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. In dem ersten Teil geht es dem Titel entsprechend um die Odysee, auf die sich das junge Paar mit der Entscheidung "Unser Kind soll in eine Kita" begibt. Besonders gut gefallen hat mir hierbei, dass nicht nur die Suche an sich beschrieben wird, sondern auch schon die Entscheidungsphase dargestellt wird. Man kann sich meiner Meinung nach gut in Anna und Daniel hineinversetzen, die durchaus ihre Zweifel haben, ob eine Kita für ihren erst 15 Monate alten Sohn die richtige Wahl ist und nicht nach dem Vorurteil "Das Kind möglichst schnell abgeben, damit man wieder in die Karriere starten kann" handeln. Das wird dann auch spätestens im nächsten Teil klar, in dem die Eingewöhnungsphase, aber auch der erste Elternabend und ähnliche Begebenheiten ausgeführt werden. Dabei ist auch hier positiv anzumerken, dass es sich nicht ausschließlich um Erzählungen aus dem Kitaleben handelt, sondern dass auch Alttagserfahrungen der Familie mit eingebunden werden, die den Leser durchaus unterhalten. Weiter geht es dann mit dem letzten Teil , der thematisch stark an den zweiten Teil anschließt und stellenweise auch ähnliche Themen beleuchtet. Super fand ich, dass aber auch Problematiken wie "Schließzeiten der Kita", "Finanzielle Aspekte" etc. bearbeitet wurden.
Dabei ist auf das ganze Buch bezogen umbedingt zu erwähnen, dass es sich nicht um ein rein imformativen Buch zum Thema "Kitasuche" handelt. Vielmehr hällt die Geschichte den Leser mit lustigen, von Ironie und einer gehörigen Portion Selbsthumor bei der Stange und sorgt damit dafür, dass sich das Buch unglaublich leicht und schnell liest (ich z.B. habe es am Freitag Nachmittag bekommen und am Samstag beendet, wobei ich nicht durchgehend gelesen habe xD). Es ist sehr unterhaltsam und dadurch nicht nur für Eltern geeignet, die vielleicht ähnliche Probleme zu bewältigen haben/hatten wie Anna und Daniel. Ich bin sicher, dass dieses Buch auch in vielen anderen Gesellschaftsgruppen gut ankommen kann und dort durchaus auch einmal hingehört, denn neben der witzigen Erzählweise und den komischen Anekdoten bleibt eben doch auch einiges an Informationen und vor allem Problembewusstsein beim aufmerksamen Leser hängen und ich denke genau so sollten solche Bücher geschrieben sein!
Ich kann dieses Werk nur empfehlen. Die 10€ halte ich für einen angemessenen Preis. Es handelt sich hierbei um ein Buch, dass man durchaus auch verschenken kann, den Titel müsste man dann aber doch vielleicht erst einmal genauer erklären, damit das Büchleich nicht sofort im Mülleimer verschwindet, wenn jemand so gar nicht mit etwas naja... obszöneren Titeln zurechtkommt :) Lasst euch davon bitte auf keinen Fall abschrecken!