Wie wahr

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Ich war schon recht gespannt, wie so eine Kitasuche in Berlin abläuft. Ist es doch dort so, dass man sein Kind schon anmelden soll, bevor es überhaupt auf der Welt ist, um einen Platz zu bekommen. Hier in Bayern läuft das ganze anders ab. Ich konnte erst ein halbes Jahr vor Kitabeginn anmelden, musste aber bei unserer Kleinen noch ein Jahr länger warten, bis sie endlich einen Platz hatte. Zum Glück arbeite ich von zuhause aus, so dass dies kein Problem war, da auch unsere Omas weit weg wohnen. Aber was ist, wenn man wieder arbeiten muss und keinen Platz bekommt?
Die abenteuerliche Suche begann und die 2 liefen von Kita zu Kita. Kein Platz mehr, kommt nächste Jahr wieder oder lange Warteliste. Mehr kam dabei nicht heraus. Die 2 haben sogar überlegt, ob sie Gustav in einen chinesischen Kindergarten geben, bloß damit er betreut ist.
Der Staat wird dabei immer wieder erwähnt, neue Plätze zu schaffen und sich einfach mal um Eltern mit Kinder zu kümmern, ohne das Buch politisch werden zu lassen.
Endlich bekommt Gustav seinen Platz, aber die Probleme gehen weiter. Unterbezahlte Erzieherinnen mit zu vielen Kindern, 6 Wochen Kindergartenschließzeiten über das Jahr verteilt, die überbrückt werden müssen und vieles mehr.
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FAZIT:
Alles in allem fand ich das Buch wirklich recht gut geschrieben und ich muss sagen, dass die 2 sehr oft ins Schwarze getroffen haben. Ich habe unsere Situation oft wieder erkannt. Wenn man selbst keine Kinder hat, kennt man oft die Probleme nicht. Hier wurden sie offen, aber witzig beschrieben und unsere Familienministerin sollte sich das Buch auch einmal zur Hand nehmen. Es gibt eindeutig noch einiges zu verbessern.

Allerdings denke ich auch, dass kinderlose das Buch eher langweilig finden und hier auch nicht wirklich zur Zielgruppe gehören.

Ich vergebe gerne 4 Sterne.