Ein berührendes Buch für wunderbare Lesestunden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
chiclana Avatar

Von

Annika ist eine Karrierefrau wie aus dem Bilderbuch: gestylt bis in die Haarspitzen, konsequent, ein Kontrollfreak und um keine Antwort verlegen. Erstaunlicherweise legt sie viel Wert auf gutes Essen und genießt das auch sehr. Annika ist eine ziemliche Zicke und behandelt ihre Mitmenschen ziemlich arrogant. Hin und wieder wird ihr das auch bewusst, diese Stellen habe ich immer sehr genossen.

Als sie erfährt, dass ihre Mutter Krebs hat und bald sterben wird, ergreift sie die Flucht und bucht das nächste für 3 Wochen freie gute Hotel. So landet sie in Südtirol, obwohl sie mit der Bergwelt so überhaupt nichts anfangen kann.
Für Faulenzen im Wellness-Bereich fehlt ihr die Zeit und so bucht sie einen Bergführer.
Der leistet ganze Arbeit, denn er öffnet ihr die Augen für die traumhafte Landschaft und gleichzeitig für ihre wünsche und Sehnsüchte. Annika beginnt langsam ihre harte Schale zu öffnen. Rückblicke erzählen von ihrer Kindheit und ihrer Freundin und so wird deutlich, warum Annika tickt wie sie tickt.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und habe erst spät geschlafen, weil ich dringend wissen musste, wie die Geschichte endet. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Liebesgeschichten und hier war eigentlich von der ersten Begegnung an klar, worauf es hinausläuft, dennoch habe ich die Geschichte von Annika und Samuel mit Begeisterung verschlungen. Sie war überhaupt nicht kitschig, sondern einfach schön. Und durch Annikas Selbstfindung bekommt das Buch mehr Tiefgang als ich erwartet hätte.
Durch die Erkrankung der Mutter ist der Tod natürlich auch ein großes Thema. Trotzdem ist es keins dieser traurigen Bücher, in denen sich alles nur um das Ende eines kranken Menschen dreht.