Ein sehr emotionaler Roman

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moiraheim Avatar

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ISBN: 978-3-86396-081-0
Sprache. Deutsch
Verlag: Ink Egmont
Taschenbuch: 306 Seiten

Klappentext;
Als Annikas Mutter ihr erzählt, dass sie schwer krank ist und bald sterben wird, will Annika nur noch eins: weg, und zwar schnell. Sie nimmt ihren lange überfälligen Urlaub und flüchtet sich in ein abgeschiedenes Dorf in den Südtiroler Dolomiten. Doch im Entspannen war die dreißigjährige Karrierefrau noch nie sonderlich gut, und schon nach einem Tag fällt ihr in ihrem schicken Hotel die Decke auf den Kopf. Um der erdrückenden Leere in ihrem Inneren zu entkommen, beschließt sie, sich beim Gipfelstürmen auszupowern, und nimmt sich kurzentschlossen einen Bergführer. Samuel ist vollkommen anders als alle Männer, die Annika je kennengelernt hat. Seine Liebe zu den Bergen ist mitreißend, ansteckend, und bald bemerkt Annika, dass sie mit jedem Meter, dem sie sich der Bergspitze nähert, auch ihrem eigenen Herzen näher kommt …

Meine Meinung
Ich möchte mich von ganzen Herzen bei vorablesen bedanken, das ich das Buch lesen durfte. Dies ist mein erster Roman, den ich von Julia Leuze lese.
Der Klappentext klang sehr vielversprechend und macht neugierig auf mehr, auch wenn es ein trauriges Thema ist „Über das Sterben der eigene Mutter“

Annika ist 32 Jahre alt und ist eine erfolgreich Pharmedizinerin, kaltherzig wie eh und je. Sie liebt teures Essen. Den Charakter hat sie durch ihre Studienfreundin gelernt, lässt keinen Mann an sich ran und hat keinen Kontakt mit ihrer Familie. Sie ist Einzelkind, ihr Vater verstarb vor ein paar Jahren. Als sie erfährt, das ihre Mutter nicht mehr lange leben wird, weil sie Krebs hat, im Entstadion, flieht Annika so schnell wie es geht . Annika flieht in die Berge. Aus Angst vor ihrer Verantwortung, Fürsorge, Pflicht. Sie bucht einen Bergführer, Samuel. Er hilft ihr den Alltag zu entfliehen und erkundigen gemeinsam die wunderschöne Natur.

Ich bin am Anfang der Geschichte nicht gut reingekommen, da es für mich verwirrend war. Laut Klappentext wusste Annika von der Erkrankung von ihrer Mama, aber in den ersten beiden Kapitel kam dies nicht gut rüber. Wenn ich die Erkrankung meiner Mutter erfahren würde und wüsste, dass meine Mutter nur paar Wochen zu leben hat, würde ich nicht tiefen entspannt im 5 Sterne Hotel sitzen und luxuriöses Essen essen und Wein trinken, sondern verhungern und bei ihr sein, weil mir einfach der Appetit vergangen ist.
Ich weiß, das Annika Luxus über alles liebt und Wein und Essen sowieso, und das sie egoistisch ist und nur an sich denkt, aber sie wird in eine Situation hin eingeworfen, der sie völlig fremd ist, müsste ihr eigentlich auch ihr Verhalten und ihr Appetit und ihre Familie Situation sich vollkommen verändern. Ich kann verstehen, dass Annika sich überfordert gefühlt hat und deswegen abgehauen ist, aber abhauen ist auch keine Lösung. Deshalb habe ich mir das ein bisschen in Frage gestellt.

Vielleicht lag es auch daran, das es ein wenig langweilig geschrieben worden ist, weshalb ich mir sehr viele Gedanken über diese Geschichte gemacht habe. Danach kam ich in die Geschichte endlich hinein und lernte Annika hinter der Fassade kennen, einige Dinge aus der Vergangenheit und warum sie so geworden war, wie sie demnach ist, aber es baute keine Spannung auf. Es sollte eigentlich eine traurige Geschichte sein, mir kam das alles zwischen neutral und Happy vor. Die Geschichte an sich ist sprachlich gut geschrieben.

Auch wenn das alles ein bisschen realistisch geschrieben ist, mir fehlten die Höhepunkte. Jeden Tag aufs neue wurde erzählt, das Annika aufgestanden ist, sich Gedanken macht, ihre Mutter anruft, frühstückt oder sich mit Samuel trifft und irgend etwas gemeinsames schönes machen. Es ist genau das passiert, was im Klappentext „deutlich“ gemacht wurde und das finde ich persönlich schade, heißt aber nicht, das die Geschichte zu schlecht ist oder zu gut ist.

Annika verliert ihre Freundin Helene, nachdem sie ihr endlich mal traut die Meinung zu sagen. Zu lange hat sie sich von ihrer Freundin sagen lassen, was sie zu tun oder zu lassen hat oder wie sie sich verhalten soll. Ihre Freundin wird als Manipulierte Oberboss dargestellt. Mitte des Buches verschwand sie, das fand ich schade, denn ich hätte sie gerne bisschen mehr kennen gelernt. Samuels Schwester ist mir sofort sympathisch geworden.