Für einen Sommer und immer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gelinde Avatar

Von

Für einen Sommer und immer, von Julie Leuze

Inhalt:
Als Annika erfährt, dass ihre Mutter sterben wird, reagiert sie mit Flucht.
In einem kleinen Dorf in den Dolomiten will sie Kraft sammeln. Doch Annika mag weder die Berge noch ist sie gut im Zur-Ruhe-Kommen.
Zu viel aus ihrer Vergangenheit stürmt auf sie ein. Der plötzliche Tod ihres Vaters, ihre Freundschaft mit Helene, der fragliche Sinn ihres Berufes und ihr eigenes Leben, alles kommt auf den Prüfstand.
Um sich abzulenken will sie sich beim Gipfelstürmen auspowern.
Bald entdeckt sie, dass ihr Bergführer Samuel sie mit seiner Liebe für die Berge ansteckt und mitreißt, und sie lernt von ihm, nicht nur den Zauber der Dolomiten zu entdecken, sondern auch endlich ihrem eigenen Herzen näher zu kommen.

Meine Meinung:
Ein ganz wunderbar geschriebener Roman.
Alles „handwerkliche“: wie Schreibstil, Charakterisierung und Einführung der Personen, Zeitabläufe, logische Folgerungen, die wunderschöne Beschreibungen der Dolomiten und diese Dinge sind meisterlich umgesetzt.

Bei der erste Begegnung mit Annika bin ich sehr skeptisch, aber da sie selber merkt, dass sie sich ändern sollte, wächst so nach und nach, mit jeder Entwicklung die sie durchmacht, die Sympathie für sie.
Wir erfahren die Hintergründe, sehen hinter die Fassade und begreifen, wie Annika zu dem Menschen geworden ist, von dem sie nun Abstand nimmt.
Annika hinterfragt selbstkritisch ihr Leben und dabei kommt heraus: Ich habe eine todkranke Mutter, eine psychopatische Freundin, den falschen Job(einen der mich verdirbt statt mich beflügelt) – Ich brauche ein anderes Leben!
Langsam werden Annikas Wunden und Fehler sichtbar und ich fühle mit ihr.
Annikas Gedanken, Empfindungen, Gefühle, Hoffnungen, Ängste etc. und auch ihrer Veränderung, wird so realistisch und nachvollziehbar erzählt, in ganz feinen Nuancen, mit allen Zweifeln und Sorgen.
Mehr als einmal hatte ich einen dicken Kloß im Hals und Tränen in den Augen, so sehr hat mich das Buch berührt.

Auch Samuel ist nicht der Sonnyboy und Herzensbrecher schlechthin, auch er hat seine Eigenheiten und seine Vergangenheit.

Das Ganze ist so feinfühlig und emotional geschrieben dass ich regelrecht in dem Buch versunken bin und es nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Dies ist mein drittes Buch der Autorin, und ich wurde wieder mit einem außergewöhnlich brillanten Leseerlebnis belohnt.

Autorin:
Julie Leuze, geb. 1974, studierte Politikwissenschaften und Neuere Geschichte, bevor sie sich dem Journalismus zuwandte. Mittlerweile widmet sie sich ganz dem Schreiben von Romanen. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Stuttgart.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, voller Emotionen und auch tiefen Gedanken über die Freundschaft, die Liebe, das Leben und die Beziehung zu seinen Eltern.
Eine perfekte Mischung zum Träumen und Nachdenken.
Von mir 5 Sterne und eine klare Lese- und Kaufempfehlung.