Eine bewegende Fortsetzung

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meinekleinebüchersucht68 Avatar

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Nach der Veröffentlichung „In Liebe, deine Lina“ hat Barbara Leciejewski mit „Für immer, dein August“, der im März 2024 im List Verlag erschienen ist, den zweiten Band vorgelegt. Nachdem ich den ersten Teil mit großer Begeisterung gelesen habe, wartete ich voller Vorfreude auf die Fortsetzung. Endlich geht die Reise nach Mühlbach weiter.

Wie schon beim vorherigen Band konnte mich auch hier der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin verzaubern. Kaum hatte ich den ersten Satz beendet, so fand ich mich in Charlottes Geschichte wieder. Für mich war es wie eine Art nach Hause kommen. Sofort traf ich auf alte und neue Bekannte, die mir schon damals meine (Lese)- Reise verschönert haben. Barbara Leciejewski bezaubert nicht nur mit ihrem einfühlsamen Erzählstil, sondern auch mit ihren facettenreichen Charakteren, die diese Geschichte zu einem besonderem Lesehighlight machen. Während des Lesens hatte ich immer das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Zu den Darstellern darf die brillante und einzigartige Kulisse von Mühlbach und Bremen nicht fehlen, die perfekt eingefangen und widergespiegelt wurde.

In ihrem neuen Roman erzählt die Autorin nun die Geschichte ihrer Großmutter und deren große Liebe Namens August. August Schönborn ist Musiker, aber im ersten Weltkrieg wird er in ein britisches Internierungslager gesteckt. Von dort aus hält er Kontakt zu seinen Eltern und Charlotte (Lotte). Als er 1919, nach Beendigung des Krieges, endlich nach Hause darf, trifft er auf Lotte und schnell wird klar, dass aus der einstiegen Freundschaft Liebe geworden ist. Doch diese steht unter keinem guten Stern. Lotte wohnt in Bremen und August muss nach Mühlbach in die Pfalz zurück, wo seine Eltern leben. Dort war auch mal Lotte zuhause, aber ihre Mutter Lina musste das Dorf damals verlassen, denn Charlotte wurde als „Bankert“ geboren. Auch August hat es in dem Dorf schwer, denn er ist der einzige junge Mühlbacher, der den Krieg unversehrt überlebt hat. Wie soll es für die beiden weitergehen? Ein Schicksalsschlag trifft für die beiden eine Entscheidung, aber ist es auch die richtige?

Mit ihrem Fortsetzungsroman hat Barbara Leciejewski wieder meinen Nerv getroffen. Bewegend, einfühlsam und auch schockierend erzählt sie die Liebes- und Lebensgeschichte ihrer Großeltern. Auch wenn sie an manchen Stellen ein paar fiktive Einfügungen eingebaut hat bzw. einbauen musste, die Lesefreude wird nicht im Geringsten geschmälert. Eher das Gegenteil! Zu jedem Zeitpunkt wollte ich wissen, wie es mit Lotte und August weitergeht. Wie schon erwähnt, handelt es sich hierbei auch um eine Lebensgeschichte, die durch den zweiten Weltkrieg stark beeinflusst wird. Schockierend erzählt die Autorin von der Machtergreifung der Nazis, die Judenverfolgung oder Bombenangriffen, die, die Welt erschüttern. An manchen Stellen musste ich das Bach einfach zur Seite legen, um das Gelesene zu verarbeiten. Aber nicht nur die düsteren Zeiten des Krieges finden einen Schauplatz auch die Liebe, Hoffnung, Ängste und den unermüdlichen Mut, den die Menschen damals aufbrachten, um diese schwere Zeit zu überleben spürt der Leser.

Schade, dass die Geschichte nach 462 Seiten ein Ende fand, zu gerne hätte ich einfach weitergelesen.

Für mich ein 5 Sterne Buch und ein Lesehighlight 2024! Ich kann und möchte die beiden Bände nur weiterempfehlen, denn sie müssen einfach gelesen werden. Einfühlsam und bewegend zugleich!