Zeitreise die Nazizeit

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geli73 Avatar

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Ich habe „In Liebe, deine Lina“ verschlungen und habe mich sehr gefreut, als ich sah, dass die Geschichte der Kindergeneration, nämlich von Linas Tochter Charlotte und ihrem Kinderfreund August, weitererzählt wird.

Der Roman schließt nahtlos an den Vorgänger an, und auch wenn es immer wieder Rückblicke gibt, empfehle ich, beide Romane in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Ich habe August und Lotte sehr gerne begleitet und fand die Zeit, in dem der Roman spielt, nämlich vom Beginn des 1. Weltkrieges bis nach dem 2. Weltkrieg sehr spannend und eindrücklich geschildert.

Die Dorfgemeinschaft in Mühlheim in der Pfalz ist in der Nazizeit zwiegespalten, was sich gut durch die zwei Kneipen zeigt, in denen sich die verschieden Gesinnten versammeln, aber auch durch etliche kleine Schilderungen wie die von den Glocken, die der neugebauten Kirche aufgehängt werden. Eine davon wird zu Ehren des Führers „Adolf“ genannt und so machen die Regimegegner sich einen Spaß daraus, „Adolf“ aufzuhängen.

Auch die Bremer haben ihr Los zu tragen, denn Lina und Karl haben etliche jüdischen Freunde oder Bekannte, die unter der neuen Regierung leiden müssen. Zudem bangt man natürlich um die Söhne, die im Krieg kämpfen.

Der Roman liest sich nur so weg und am Ende war ich traurig, die liebgewonnenen Protagonisten zu verlassen, denn ich habe jahrelang mit ihnen mitgelitten und gehofft, dass alles gut ausgeht. Auch viele Nebenfiguren sind liebevoll gezeichnet, so dass ich das Gefühl hatte, dass ich alle gut kenne.

Selbst wenn es viele Romane gibt, die zu der Zeit spielen und man meinen könnte, dass doch schon alles auserzählt ist, ist „Für immer, dein August“ doch ein Buch, an das ich mich gerne erinnern werde, einfach, weil ich für einige Lesestunden mittendrin war der Pfalz oder auch in Bremen und die schlimme Zeit der Naziherrschaft nachempfinden konnte, als hätte ich es selbst erlebt.