Einfallsreich und unkonventionell!

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Als ich den Klappentext und die Buchzitate gelesen habe, war ich zunächst sehr skeptisch. Ich habe befürchtet, die Autorin würde den Selbstmord der Mutter und wie ihr Mann und ihre Tochter damit umgehen, lediglich auf humorvolle Weise beleuchten wollen. Die aus dem Kontext gerissenen Zitate waren zum Glück irreführend. Anhand des Textauszugs konnte ich bereits feststellen, dass es sich bei dem Roman Abby Fabiaschis um ein einfallsreiches und unkonventionelles Werk handelt, das sowohl humorvoll als auch berührend ist. Die Ich-Erzählperspektive, die zwischen Madeline, Eve und Brady wechselt, lässt den Roman aufgrund der psychologischen Introspektion ganz besonders spannend und lesenswert erscheinen. Während Eve und Brady eindeutig von einem Selbstmord der Mutter ausgehen, klingt es bei ihr selbst eher nach einem Unfall: "Wenn ich gewusst hätte, dass ich beim Überschreiten der Ziellinie erst Mitte vierzig bin, hätte ich der offiziellen Religion vielleicht mehr Beachtung geschenkt." Zumal der viel aussagekräftigere Titel der Originalausgabe "I Liked My Life" ebenfalls gegen den Selbstmord spricht. Ich würde dem Geheimnis gerne auf den Grund gehen und bin sicher, ich würde den Roman in einem Zug durchlesen, wenn er mir zur Verfügung stehen würde!