Am Leben festhalten

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gg-ena Avatar

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Maddy, die Mutter von Eve und Ehefrau von Brady, ist vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie hinterlässt ihre Tochter und ihren Mann, die beide gar nicht begreifen können, dass sie nun ohne Maddy sind und sich nun erst einmal neu zurechtfinden müssen in ihrem Leben ohne Mutter und Ehefrau.

Es hat mir sehr gut gefallen, dass in jedem Kapitel abwechselnd die Sicht von Maddy, Eve und Brady aufgegriffen wird. So konnte ich mich wirklich gut in die Personen hineinversetzen. Mir persönlich haben die Szenen mit Eve am besten gefallen, ich finde es interessant, wie ein so junges Mädchen mit einem so großen Verlust umgeht. Eve ist eine wirklich starke Person, die viel durchmachen musste und nun hat sie nur noch ihren Vater. Die Beziehung zwischen den beiden wurde sehr stark vor allem durch Maddy gestärkt, es war für mich aber schön zu lesen, wie Brady und Eve nun alleine versuchen, miteinander auszukommen. Es ist für beide nicht leicht, mit dem Verlust klarzukommen, aber beide trauern auf unterschiedliche Arten.

Ein wenig seltsam war es schon, Maddy quasi als „Geist“ zu erleben, aber ich fand es auch einen sehr schönen und tröstlichen Gedanken, dass sie als Verstorbene von oben noch auf die Hinterbliebenen hinabblicken kann und auch ein wenig in die Gedanken vordringen kann. Es ist eben nicht alles so, wie es scheint und jeder der Personen hat seine ganz eigenen Geheimnisse.

Es werden ein paar Themen, wie beispielsweise auch Depression, angesprochen, aber leider nicht tiefergehend, was ich sehr schade finde. Ich hätte gerne mehr darüber gelesen und auch, wie die Personen damit umgehen. Außerdem gab es auch Szenen, die meiner Meinung nach komplett überflüssig waren. Mir ist es ein wenig vorgekommen, als wolle die Autorin ein paar „Pflichtthemen“ unterbringen, die beim Thema Verlust und Tod sein müssen, aber leider ist dies nicht ganz geglückt. Ich hatte aber dennoch ein paar kurzweilige Stunden Lesevergnügen mit diesem Buch und es hat mir noch einmal bewusst gemacht, dass man jede Sekunde mit seiner Familie genießen sollte.

Insgesamt war es ein schönes Buch über Verlust und Familie und vor allem über Zusammenhalt und es hat mich zum Nachdenken angeregt, aber einige Themen sind leider auch ein wenig untergegangen.