nichts ist wie es scheint

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brianna Avatar

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Abby Fabiaschi erzählt in ihrem Roman „Für immer ist die längste Zeit“ von Brady und seiner Tochter Eve, die nach dem Tod ihrer Mutter Madeline, genannt „Maddy“, voller Trauer, Hilflosigkeit und auch Wut zurückbleiben. Sie wissen nur, dass Maddy vom Dach der Bibliothek gestürzt ist – nur warum?

Aus Sicht von Madeline (Mutter), Brady (Vater) und Eve geschrieben, müssen sich Brady und Eve nun in ihrem neuen Leben ohne Maddy zurechtfinden.
Bis zu ihrem Tod war sie diejenige, die die Familie zusammenhielt und sich um alles kümmerte. Brady und Eve müssen sich jetzt zum ersten Mal miteinander auseinandersetzen, sich kennenlernen und vor allem miteinander reden. Nur langsam findet eine Annäherung der beiden statt.

Die Perspektivwechsel machen diese emotionale Geschichte so besonders. Abwechselnd kommen Eve, Brady und auch Maddy aus einer Art „Zwischenreich“ zu Wort, deren Kraft und Einfluß jedoch im Laufe der Zeit schwindet, bevor sie ganz gehen muß.
Dadurch hat man die Chance, die unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Protagonisten zu erfahren, kaum etwas ist so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Doch dieses Buch ist nicht ausschließlich traurig- ganz im Gegenteil. Vor allem Eve und Maddy bestechen durch ihren besonderen Humor, der häufig auch sehr ironisch ist und dadurch alles auflockert.
Daß Maddy absolut gern las und auch zu jeder Situation einen passenden Song intonierte, nahm mich völlig für sie ein. Auch ihre Art, mit der abstrusen Situation umzugehen verlangte mir Respekt ab.
Dennoch spielen auch die ernsthaften Aspekte eine wichtige Rolle- einfühlsam wird beschrieben, wie sich die Hinterbliebenen von Menschen, die einen vorgeblichen Suizid verübten, wiederholt Vorwürfe machen bzw. die Frage nach dem „WARUM?“ stellen.

Das Buch ist voll zauberhafter Beobachtungen und kleinen Weisheiten, die mich noch lange nach dem Lesen beschäftigten, daher empfehle ich es uneingeschränkt.