Regt zum Nachdenken an

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hauptstadtliebe Avatar

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Maddy ist tot. Doch irgendwie hängt sie zwischen den Welten fest, denn sie kann nicht unverrichteter Dinge gehen. Ihre pubertierende Tochter muss auf den Weg gebracht werden und ihr trauernder Ehemann muss lernen wieder glücklich zu sein. Nur gut, dass Maddy die Fäden in der Hand hat

Ich muss ehrlich sagen, das Cover finde ich ein wenig irreführend. Mit den Schmetterlingen und den Blumen lässt es einen heiteren Roman vermuten und manch einer würde überrascht sein, wie es am Ende wirklich ist.

Ich wusste nicht worauf ich mich bei diesem Buch einlasse, oder was ich davon erwarten soll.
Bücher mit dem Thema Tod oder Selbstmord und Krankheit schlagen mir eher auf den Magen und wenn es geht, mache ich einen großen Bogen darum.
Dieses hier hat mich aber irgendwie neugierig gemacht. Und es hat mich auch gleich von Anfang an gefesselt, denn der unterschwellige Sarkasmus und die Nachdenklichen Passagen haben mir sehr gut gefallen.
Einerseits mochte ich, dass das Thema Tod nicht nur als eine Tragödie dargestellt wird, sondern durchaus auch mit Humor gesehen werden kann.
Die Charaktere haben bei mir gemischte Gefühle ausgelöst.
Maddy hat mir von Anfang an gefallen, denn ihr Sarkasmus und ihre Führsorge haben etwas in mir ausgelöst.
Sie ist eigentlich genau das, was man von einer perfekten Mutter erwartet: liebevoll aber streng, konservativ aber tolerant.
Eve kam mir am Anfang ein wenig egoistisch und arrogant vor, so böse das jetzt auch klingen mag, in Anbetracht dessen, dass sie grade ihre Mutter verloren hat.
Sie hat aber im Verlauf der Geschichte eine riesige Entwicklung durchgemacht und mich von Kapitel zu Kapitel immer mehr für sich gewonnen.
Mit Brady hatte ich die meisten Probleme. Ich fand ihn zu Beginn unglaublich anstrengend und fand, dass er es sich dann doch ein wenig zu einfach macht.
Aber auch er hat sich positiv entwickelt, auch wenn er hin und wieder mal zwei Schritte rückwärts gemacht hat.
Schlussendlich war ich einfach froh, dass Vater und Tochter sich wegen dieser Tragödie nicht haben auseinanderbringen lassen.
Besonders gut haben mir die vielen Weisheiten und Ratschläge gefallen, die überall gestreut wurden. Denn obwohl das ein fiktiver Roman ist, steckt doch ziemlich viel Wahrheit drin.

Fazit: Ein sehr gelungener Roman, der für mich Lehrbuch und Denkanstoß zugleich ist. Er hat mich gelehrt Dankbarer zu sein und auch die kleinen Dinge zu schätzen, nichts für selbstverständlich zu halten. Und es hat mich dazu angeregt darüber nachzudenken wie ich mich meinen Mitmenschen, vor Allem meiner Familie, gegenüber verhalte, und was ich daran ändern kann, um ihnen zu zeigen, was sie mir bedeuten! Absolut lesenswert!