Unser Leben ist ein Geschenk und die Konsequenz ist der Tod

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evelynmartina Avatar

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Maddy ist tot. Wie es scheint, hat sie Selbstmord begangen. Sie hinterlässt einen arbeitssüchtigen Mann und eine mitten in der Pubertät steckende Tochter, die sich von nun an mit der Frage nach dem Warum konfrontiert sehen.
Aber Maddy, die perfekte Hausfrau und Mutter, hat Brady und Eve noch nicht ganz verlassen, sie befindet sich nämlich in einem Stadium zwischen Erde und dem Jenseits. Von dort beobachtet sie die beiden, versucht gedanklich Einfluss zu nehmen und das Leben ihrer Familie zu ordnen, indem sie unter anderem nach einem passenden Ersatz ihrer Person sucht.

Abby Fabiaschi hat für meine Begriffe ein bewegendes Erstlingswerk geschrieben, das das Herz berührt, das traurig und zugleich zuversichtlich stimmt, und den Leser mit einem positiven Gefühl zurücklässt. Jedenfalls ist es mir so ergangen.
Natürlich nehmen Trauer und Schmerz, Zweifel und Schuldgefühle einen großen Raum im Geschehen ein, doch darüber hinaus finden sich zwischen den Zeilen bemerkenswerte Weisheiten, nahezu philosophische Überlegungen und eine gehörige Portion schwarzer Humor.
Die Handlung wird zu keinem Zeitpunkt langweilig, da verschiedene Erzählperspektiven zum Einsatz kommen. Auch wirkt sie weder kitschig noch aufgesetzt und bietet zum Schluss sogar eine wirkliche Überraschung.
Sämtliche Figuren zeigen sich echt, machen einen sympathischen Eindruck und durchlaufen innerhalb des Geschehens eine beachtliche Entwicklung in sich und miteinander.

„Für immer ist die längste Zeit“ hat mir gut gefallen, logisch aufgebaut sowie bildlich und emotional erzählt. Ich habe an den Schicksalen teilgenommen, mitgelitten und schlussendlich über vieles nachgedacht.
Der Originaltitel lautet übrigens: „I Liked my Life“. Wäre es nicht schön, wenn jeder gegenwärtig von sich behaupten könnte, daß er sein Leben hier und jetzt mag?