Wie Vater und Tochter den Tod der Mutter verarbeiten

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susiuni Avatar

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Anfänglich fiel mir der Start ins Buch äußerst schwer. Die drei Hauptfiguren Madeline (Maddy), ihre Tochter Eve und ihr Ehemann Brady wechseln sich stets ab. Wir lesen die Geschichte alternierend aus Sicht der drei. Maddy hat Selbstmord begangen und Mann und Tochter bewältigen ihre Trauer auf verschiedene Arten. Beide beschäftigt eine Frage: Warum? Hinweise liefern die Tagebucheinträge. Während Brady und Eve rekapitulieren was in ihrer Beziehung zu Maddy schief gelaufen ist, haben sie Maddy in eine Depression getrieben, versucht ebendiese Rory als neuen Ersatz für ihrer alte Rolle zu rekrutieren.


Auf den ersten 50 Seiten waren mir die Figuren recht unsympathisch. Nach und nach steigerte sich das Buch, hatte Unterhaltungswert, kippte gegen Ende wieder und befriedigt mit einem Epilog "nach 10 Jahren". Schön ist zu verfolgen wie Brady und Eve auf der Reise zu sich selbst reifen. Allerdings wirken einige Handlungsstränge nicht vollständig zu Ende gedacht, unausgereift und vermitteln das Gefühl: das Buch musste fertig werden. An einigen Stellen konnte ich scmunzeln und andere haben mein Herz berührt. Insgesamt eine solide Gesamtnote.