Ihr wichtigstes Erbe

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Kaya stirbt in jungen Jahren an Krebs. Ihr Mann steht mit den beiden Kindern vor ganz neuen Herausforderungen. Wie soll man ein Leben führen, in dem die Ehefrau und Mutter plötzlich nicht mehr da ist? Kaya hat Jan etwas hinterlassen – einen Geburtstagskalender mit den Menschen, die ihr wichtig waren. Sie nimmt ihm das Versprechen ab, diesen Personen ein Jahr lang zum Geburtstag zu gratulieren. Für Jan ist das alles andere als einfach, aber so wird er gezwungen, die Verbindung zu anderen nicht zu verlieren. Er muss sich seinem neuen Leben stellen und gleichzeitig alte Lasten verarbeiten. Doch irgendwie geht es weiter, und das Leben hält noch Überraschungen bereit.

Ich habe "Für immer und ein Jahr" förmlich inhaliert, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Autorin dieses schwierige, emotional stark aufgeladene Thema angeht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Roman enthält viele kluge Weisheiten: „In den langen Monaten ihrer Krankheit war so wenig Platz für die Gesunden.“ „Man braucht ja Zeit. Einen Raum für Trauer. Man kann davor nicht weglaufen.“

Diese Lebensweisheiten ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und lockern das ernste Thema etwas auf. Für mich ist der Roman jedoch kein Buch zur Trauerbewältigung. Vielmehr ist er für die Angehörigen und Freunde der Hinterbliebenen gedacht, denen damit vielleicht ein kleiner Leitfaden an die Hand gegeben wird: Wie verhalte ich mich?

Aus meiner Sicht kann es für diesen Roman nur fünf Sterne geben.