Für immer und Sushi?

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bine174 Avatar

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Zuallererst ist mir an diesem Buch das schöne Cover aufgefallen - eins, bei dem ich in der Buchhandlung gleich mal zum Buch greifen würde, um es durchzublättern, weil es mich anspricht und Lust auf das Buch macht.

Bei der Leseprobe fiel mir zuallererst auf, dass man gleich in die Geschichte einsteigt, und ich hatte anfangs das Gefühl, grade mit der U-Bahn mitten in Tokio gelandet zu sein ;-) Der Sprachstil ist witzig und man mag gar nicht aufhören zu lesen.

Leider konnte mich das Buch in der Folge nicht ganz überzeugen.

Was mir sehr gut gefallen hat, war der flüssige Sprachstil und die Schilderung des Lebens in Japan. So bekommt man wirklich einen guten Einblick in den Alltag der Japaner - und leider war es genau das, was es mir schwermachte, mich so richtig in das Buch reinfallen zu lassen, denn leider kam für mich die Liebesgeschichte zwischen Vanessa und Takuya viel zu kurz. Sie lief eher noch nebenbei, und spürte man anfangs sehr wohl noch die Funken zwischen den beiden, so ging dies in der Folge in den allzu genauen Schilderungen unter. Ich hatte zwischendurch immer wieder Phasen, in denen ich das Buch gern zur Seite gelegt hätte, um mich einem anderen zu widmen, das mich mehr fesseln würde. Erst auf den letzten etwa 50 Seiten zog die Geschichte wieder an und entwickelte eine Spannung, in der man neugierig wurde, ob sich Vanessa fürs Heimfliegen oder Bleiben entscheiden würde.

Man merkt, dass die Autorin Japan kennt und hier sicherlich auch die eine oder andere Erfahrung in das Buch eingeflossen ist, was es für mich authentisch und glaubhaft macht, dass das Leben dort tatsächlich so abläuft und hier diesbezüglich nichts erfunden wurde.

Auch das Leben der kleinen Zwillinge fand ich gut beschrieben, die von klein auf dazu erzogen werden, viel zu lernen und immer gefördert zu werden. Und auch, dass Vanessas Leben aus Deutschland und der Grund dafür, warum sie nach Japan gegangen war, eher spät erklärt wurden, fand ich sehr gut.

Alles in allem war dies ein Buch, das meiner Meinung nach ein wenig mehr Liebesgeschichte und etwas weniger Alltag aus Japan enthalten hätte sollen, und dadurch immer wieder Längen hatte.

Für ein Erstlingswerk der Autorin finde ich es dennoch sehr gut gelungen.