Ein fein gezeichneter Balanceakt zwischen Verlust und Neuanfang

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besueandamy Avatar

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Maja Lunde greift in „Für immer“ die Themen Verlust, Wandel und menschliche Nähe auf, verpackt in eindringliche, oft symbolische Bilder. Die gefällte Kiefer, das Auto am Abgrund, Jakobs Zögern vor der Verbindung zu seinem ungeborenen Kind – all diese Szenen spiegeln eine fragile Balance zwischen Stärke und Schwäche. Doch die Symbolik wirkt stellenweise überinszeniert, wodurch die Emotionen an Natürlichkeit verlieren.

Lundes Charaktere sind facettenreich, wie etwa Jenny, die zwischen Stärke und Selbstverleugnung schwankt, oder Otto, der sich an seiner Rose als Symbol des Alten festklammert. Diese Vielfalt droht jedoch durch die parallelen Handlungsstränge an Tiefe zu verlieren.

Der Roman überzeugt mit starken Momenten und fein gezeichneten Emotionen, doch die thematische Überladung könnte die Wirkung abschwächen. Ob die Geschichten letztlich harmonieren, bleibt abzuwarten.