Die Bedeutsamkeit der Veränderung

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ryria Avatar

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Die Grundidee des Buches ist wirklich spannend und interessant: Für die Menschheit bleibt die Zeit stehen, keiner stirbt oder wird geboren, Körper verändern sich nicht mehr.
Erzählt wird diese neue Situation für die Menschheit aus der Perspektive von einigen Personen, dazwischen bekommt man durch ihren Nachrichtenkonsum auch immer wieder mal Updates über die Lage in der Welt.
Der Schreibstil passt sich hierbei auch ein wenig den Charakteren an, durch den Aufbau der Texte lässt sich oft auf den Gefühlszustand der Menschen schließen. Die Autorin verwendet beispielsweise oft sehr lange Schachtelsätze, die ein wenig an fließende Gedanken erinnern. Wenn wir aufgewühlt oder beunruhigt sind denken wir schließlich nicht strukturiert, vielmehr springen die Gedanken hin und her und dies wird durch die Sprache hier gut eingefangen und hat mir besonders gefallen.
Dadurch ist es dem Leser zwar möglich, ein wenig in die Psyche der Charaktere einzutauchen, jedoch geschieht dies eher dezent. So kann es zwischendurch vorkommen, dass die Betrachtung ein wenig oberflächlich wirkt.

Schön fand ich, dass die einzelnen Charaktere durch Kleinigkeiten auch wieder miteinander verbunden werden und sich auch mal teilweise begegnen. Im Zentrum hiervon steht Jenny, bei der ich auch am Meisten mitfühlen konnte.
Auch gelungen war die die Beantwortung der Fragen, die man sich als Leser von Anfang an stellt. Hier wurden die Antworten geschickt in die Handlung eingebaut, wie z.B. das Schicksal von Unfallopfern während des Stillstandes.
Das Ende war für meinen Geschmack dann jedoch etwas zu plötzlich, aber das ist vermutlich Geschmackssache.
Insgesamt mochte ich diese Art von Gedankenexperiment "Was wäre wenn" sehr gerne und kann es durchaus als Unterhaltungslektüre weiterempfehlen.