Utopie oder Dystopie

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patriciapp Avatar

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Das Thema von Maja Lundes neuem Buch finde ich sehr gelungen. Es ist kein leichter Stoff, regt aber gut zum Nachdenken an und könnte sicherlich gut in Leserunden oder ähnlichem besprochen werden. Denn Gesprächsbedarf hat man nach der Lektüre einigen!
Die verschiedenen Perspektiven haben mir gut gefallen, auch wenn die einzelnen Personen natürlich nicht alle gleich sympathisch sind. Aber sie bieten eben verschiedene Blickwinkel auf die Frage, ob ein Leben ohne jeglichen körperlichen Fortschitt jetzt gut oder schlecht ist.
Hier würde man vermutlich aus dem Bauch heraus erstmal "Ja!" schreien, aber der Gedanke, dass sich dann eben auch (ungeborene) Kinder nicht mehr weiterentwickeln oder schwerstverletzte Menschen nicht gehen können, ist dann doch erschreckend.
Leider war das Ende für mich dann ziemlich enttäuschend, sodass ein insgesamt eher unbefriedigender Eindruck bleibt. Es wirkte ein bisschen, als müsste die Geschichte jetzt zu Ende sein. Sicherlich ist es sehr schwer, eine für alle Leser:innen zufriedenstellende Antwort zu finden, warum jetzt der Fall eingetreten ist und warum es dann wieder nicht mehr so ist. Aber so wie es in diesem Buch gelöst wurde, war es mir zu esoterisch. Mit dieser metaintellektuellen Ebene konnte ich persönlich nichts anfangen.